Der Klub:
Der heute unter der Bezeichnung HCB Südtirol firmierende Klub wurde im Jahr 1933 gegründet und holte zu seinem 30-jährigen Vereinsjubiläum erstmals den italienischen Meistertitel. Bis zum Jahr 2012 sollten 18 weitere Scudetti folgen, was Bolzano/Bozen zum nationalen Rekordmeister macht. Weiter ansteigen kann diese Anzahl allerdings nicht mehr, ein Jahr nach dem jüngsten Championat stiegen die Füchse in die damalige Erste Bank Eishockey Liga ein, in der sie gleich in der Premierensaison 2013/14 ebenfalls den Meistertitel gewinnen konnten.
Die Südtiroler gehören in der nunmehrigen win2day ICE Hockey League seither fast durchgehend zu den Spitzenklubs: 2018 folgte ein weiterer Triumph, in drei der letzten fünf Spielzeiten stand der HCB nach dem Grunddurchgang auf Tabellenplatz eins. Der große Wurf blieb Bolzano/Bozen seither aber versagt, 2021 und 2023 verlor man die Finalserien gegen Klagenfurt und Salzburg, auch in der vergangenen Saison war (in der dramatischen, erst im siebten Spiel entschiedenen Halbfinalserie) gegen die Roten Bullen Schluss.
Aktuelles:
Der HCB Südtirol kommt als Tabellenführer nach Klagenfurt, ihm gelangen an den ersten neun Spieltagen satte acht Siege, allesamt in regulärer Spielzeit. Die einzige Niederlage der Füchse fiel allerdings krachend aus: Anfang Oktober schlitterten sie auf eigenem Eis im italienischen Duell mit Asiago in ein 2:8-Debakel. Dass diese Begegnung eine die Regel bestätigende Ausnahme darstellte, demonstrierten die Mannen von Head Coach Glen Hanlon in ihren übrigen Saisonpartien, in denen sie drei Mal gänzlich ohne Gegentor blieben und nie mehr als zwei Verlusttreffer zuließen. Die hohe Klasse des HCB-Defensivspiels belegte auch das jüngste Ligaspiel: Am Sonntag minimierte Bolzano/Bozen den HC Innsbruck auf drei Torschüsse aus dem Slot, im Schlussabschnitt der letztlich mit 4:2 gewonnenen Begegnung ließen die Füchse keinen einzigen Shot on Goal der Haie zu. Der aktuelle Torschnitt der Italiener von 3,67 pro Partie ist der zweithöchste der Liga, im Spiel bei numerischer Überlegenheit stotterte der Offensivmotor in den vergangenen Wochen jedoch: Von den letzten 22 Powerplays für den HCB Südtirol mündete nur ein einziges in einem Treffer.
Spieler im Fokus:
In starker Form präsentierte sich in den ersten Wochen der Saison Goalie Sam Harvey, der bei drei seiner bislang sieben Starts ohne Gegentreffer blieb. Der Kanadier, der in seinem dritten Jahr beim HCB Südtirol steht, hat in der Vergangenheit auch die Rotjacken vor einige Probleme gestellt, wie seine Fabelwerte in Duellen mit dem EC-KAC (drei Spiele, drei Siege, ein Gegentorschnitt von 1,31 und eine Save Percentage von 96,2 Prozent) beweisen. Allerdings kam der 26-Jährige bisher nur in Heimspielen zum Einsatz, er stand bislang noch nie in der Heidi Horten-Arena am Eis. Unter den zahlreichen Neuzugängen in Bolzano/Bozen zur neuen Saison sticht aus KAC-Sicht mit Matt Bradley einer besonders hervor: Der Stürmer sammelte in 13 Karrierespielen (für Wien) gegen Klagenfurt satte zwölf Scorerpunkte und entschied mit seinem Treffer das bittere siebte Viertelfinalspiel 2022 zu Gunsten der Capitals. Nach einem durchwachsenen Jahr bei Straubing in der DEL ist der Kanadier zurück in der ICE, wo er sich als produktiv wie einst erwies: Mit sieben Zählern nimmt er aktuell Rang zwei in der internen Scorerwertung der Füchse ein. Im Zentrum des Interesses wird am Mittwoch auch Mike Halmo stehen, der bei jedem der letzten drei Füchse-Siege in Klagenfurt beim Game Winning Goal am Eis stand. Der Kanadier startete aufgrund einer Verletzung erst am Sonntag im Spiel gegen Innsbruck in seine insgesamt sechste Saison beim Klub, wobei seine Eiszeit mit zwölf Shifts und 10:17 Minuten Time-on-Ice noch deutlich dosiert wurde.
Bilanz gegen den EC-KAC:
Der EC-KAC und der heutige HCB Südtirol bestritten in Europacup und Alpenliga bis 1998 insgesamt 21 Bewerbsspiele gegeneinander, seit dem Einstieg der Weiß-Roten in die damalige EBEL (2013) stehen sich die beiden Klubs wieder regelmäßig gegenüber. In diesem Zeitraum kam es zu 72 Begegnungen, von denen die Mehrheit – 40 gegenüber 32 – die Rotjacken für sich entscheiden konnten. Die Italiener vermochten ihre Bilanz in der jüngeren Vergangenheit erheblich aufzubessern, indem sie sechs der letzten acht Konfrontationen siegreich beendeten. Allerdings verstand es Klagenfurt in den vergangenen Jahren häufig sehr gut, die Offensive von Bolzano/Bozen einzudämmen: In nur einem der jüngsten 17 Duelle traf der HCB öfter als drei Mal, insgesamt gelangen ihm gegen den EC-KAC in diesem Zeitraum nur 34 Tore. Auf eigenem Eis punkteten die Rotjacken in neun der letzten elf Spiele gegen die Füchse, die im Verlauf ihrer Ligazugehörigkeit bei 36 Anläufen nur acht Mal die vollen drei Zähler aus der Kärntner Landeshauptstadt entführen konnten.