Im neunten ICE-Saisonspiel stehen die Rotjacken am Samstag erstmals wieder ihrem letztjährigen Viertelfinalgegner gegenüber, kac.at stellt die personell stark veränderten Pioneers Vorarlberg vor.

Der Klub:

Mit den erst 2022 gegründeten Pioneers Vorarlberg ist seit zwei Jahren der traditionsreiche Spielort Feldkirch wieder in der höchsten Spielklasse Österreichs vertreten. Nachdem im Premierenjahr, das am 13. und letzten Platz abgeschlossen wurde, noch 24 Punkte auf einen Platz in den Pre-Playoffs gefehlt hatten, gelang der Sprung in die KO-Phase 2023/24 gänzlich solide. Dort übersprangen die Pioneers dann die Hürde Innsbruck in zwei Spielen, um anschließend im Viertelfinale auch den Grunddurchgangssieger aus Klagenfurt über sechs Partien zu fordern. Noch hat der Klub allerdings einige Herausforderungen vor sich, in der eigenen Stadt bzw. Region volle Akzeptanz zu erlangen: Seit dem Liga-Einstieg passierten pro Heimspiel im Schnitt nur 1.699 Fans die Drehkreuze der Vorarlberghalle, zieht man die drei stark besuchten Playoff-Partien gegen die Rotjacken ab, steht ein Durchschnitt von 1.580 Zusehern zu Buche.

Die enorme Steigerung zwischen erster und zweiter ICE-Saison – pro Grunddurchgangsbegegnung um 97,0 Prozent mehr Punkte als in Jahr eins – war vornehmlich auf die ausgesprochen geglückte Besetzung der Importplätze im Kader zurückzuführen. Die Kehrseite der Medaille war jedoch, dass der Großteil der im Sommer 2023 unter Vertrag genommenen Legionäre nach einer starken Saison bei den Pioneers Begehrlichkeiten größerer Klubs weckte. Die Vorarlberger waren daher in der heurigen Transferperiode dazu gezwungen, ihr Personal für sämtliche neun aktuell genutzten Legionärsplätze neu zu rekrutieren. Dabei setzte der hauptverantwortliche Trainer Dylan Stanley in erster Linie auf nordamerikanische Spieler, fünf Kanadier und drei US-Amerikaner wurden unter Vertrag genommen, um Abgänge von Schlüsselspielern wie Clayton Kirichenko und Steven Owre zu kompensieren.

Aktuelles:

In vier der bislang fünf Saisonspiele musste das Team von Dylan Stanley als Verlierer vom Eis, der einzige Erfolg gelang am Auftaktwochenende im Heimspiel gegen Fehérvár AV19 (4:3). Die Pioneers nahmen allerdings auch Titelverteidiger Salzburg einen Punkt ab, als sie in der vergangenen Woche auf eigenem Eis trotz zweimaliger Zwei-Tore-Führung mit 5:6 nach Verlängerung unterlagen. In Innsbruck (1:3), Bolzano/Bozen (2:4) und gegen Ljubljana (2:5) gingen die Montfortstädter leer aus, sie haben vor ihrem Gastspiel in Klagenfurt allerdings noch die Chance, ihren Punktestand aufzubessern: Am Freitagabend gastieren sie beim aktuellen Tabellenschlusslicht EC VSV in Villach. Einem besseren Zwischenfazit standen bislang auch die durchwachsenen Leistungen der Special Teams der Pioneers im Weg: Aus 14 Powerplay-Möglichkeiten resultierten lediglich zwei Treffer, wie im Überzahlspiel liegt man auch im Penalty Killing-Ranking der Liga derzeit nur auf Rang elf (fünf Gegentore in 15 Situationen).

Spieler im Fokus:

Einen guten Start in die Saison und damit auch in sein erstes Engagement in Europa hingelegt hat Ross MacDougall: Der 27-jährige Kanadier hat in den ersten fünf Partien seiner zweiten Spielzeit als Profi sieben Zähler gesammelt, ligaweit wird er der Scorerwertung der Verteidiger damit nur von Jesper Jensen Aabo überboten. MacDougalls Defensivpartner ist in Klagenfurt ein alter Bekannter: Ramón Schnetzer verbrachte die ersten dreieinhalb Jahre seiner Profilaufbahn bei den Rotjacken, wo er sich über das Future Team für die Kampfmannschaft empfehlen konnte, für die er letztlich 108 Bewerbsspiele bestritt. Nach Stationen in Dornbrin, Linz und den zweiten Ligen Deutschlands und der Schweiz kehrte der 28-Jährige im Sommer in die win2day ICE Hockey League zurück, aktuell führt er die Pioneers in der Kategorie Plus/Minus (+4) an. In der Offensive der Vorarlberger spielte sich in der Eingangsphase der neuen Saison vor allem der als Center aufgebotene David Keefer in den Vordergrund. Der US-Amerikaner bringt gute Allround-Fähigkeiten auf das Eis und verbuchte bei vier Einsätzen fünf Scorerpunkte. Darunter das bislang einzige Game Winning Goal der Pioneers 2024/25, den Treffer zum 4:3-Endstand im Heimspiel gegen Fehérvár AV19.

Bilanz gegen den EC-KAC:

Die Pioneers Vorarlberg sind seit Sommer 2022 Teil der win2day ICE Hockey League. Seitdem duellierten sie sich 14 Mal mit dem EC-KAC, der neun dieser Begegnungen für sich entscheiden konnte. Von seinen vier Siegen gegen Klagenfurt in regulärer Spielzeit konnte der am weitesten westlich beheimatete Klub der Liga drei auswärts in der Kärntner Landeshauptstadt feiern, das jüngste Aufeinandertreffen in der Heidi Horten-Arena ging (im fünften Viertelfinalspiel im März) gleich mit 6:1 an die Vorarlberger. Bemerkenswert ist, dass die Rotjacken bei sechs der bislang 14 direkten Konfrontationen maximal einen Treffer erzielten konnten, im Gegenzug minimierten sie die Pioneers jedoch in ebenfalls sechs Fällen auf maximal einen Torerfolg. Die Gesamtbilanz aus Duellen zwischen dem EC-KAC und Vorarlberg lautet 9:5 Siege, 27:15 Punkte und 45:27 Tore zu Gunsten des Rekordmeisters.