Der EC-KAC verabschiedete sich am Mittwoch für 2024/25 aus der Champions Hockey League, die Rotjacken bezogen gegen den amtierenden Schweizer Meister, die ZSC Lions, eine 1:5-Heimniederlage.

Ein insgesamt recht ausgeglichenes Startdrittel brachte dennoch eine ZSC-Führung, Rohrer lenkte am Crease einen scharfen Grant-Pass ins Tor ab. Eine unnötige Strafe der Klagenfurter früh im zweiten Abschnitt nutzten die Schweizer dann gleich doppelt und bogen damit auf die Siegerstraße ein: Grant kehrte einen Rebound nach Frödén-Onetimer ein und Andrighetto platzierte eine Direktabnahme vom rechten Faceoff-Kreis aus via Innenstange in der kurzen Ecke. Noch vor Halbzeit der Partie gelang den Gästen ihr viertes Tor, Debütant Segafredo stocherte den Abpraller nach Lammikko-Schuss im zweiten Versuch in den Kasten. Im dritten Durchgang kam auch der EC-KAC zu seinem Ehrentreffer, als im Powerplay Schwinger die zu ihm zwischen die Hashmarks springende Scheibe via Querlatte in die Maschen klopfte. Den Schlusspunkt setzten aber die spätestens ab der ersten Pause deutlich überlegenen Schweizer: Ein Abschluss Lammikkos aus dem Zentrum wurde von Lams Schläger so abgelenkt, dass der Puck hoch im Tor einschlug.

Drittel 1

Die erste nennenswerte Offensivszene der Partie ging auf das Konto der Rotjacken: Nick Petersen passte aus dem Zentrum an den linken Flügel zu Clemens Unterweger, dessen Abschluss aber an der kurzen Ecke vorbei abgefälscht wurde (5.). Nur wenige Sekunden später liefen die Gäste zum Konter an: Derek Grant spielte von links aus ideal an den Crease für den hereinstechenden Vinzenz Rohrer und der Österreicher ließ zur Führung in die Maschen abtropfen (5.). In der siebten Spielminute fing Nick Petersen einen Aufbaupass von Joel Henry ab und kam rechts neben dem Kasten völlig unbedrängt zum Abschluss, Goalie Robin Zumbühl lenkte die Scheibe mit der Fanghand am Pfosten vorbei. Kurz darauf scheiterte Tobias Sablattnig mit einem Onetimer von der blauen Linie aus, Nick Pastujov konnte den Rebound am Torraum positioniert nicht über die Linie drücken (9.).

Auf der Gegenseite kamen die Schweizer zu einer Möglichkeit durch Marlon Graf, der nach schönem Zuspiel von Justin Sigrist aus kurzer Distanz erfolglos blieb, Senna Peeters behinderte den Zürcher in dieser Situation allerdings mit einem Stockschlag und fasste die erste Strafe der Partie aus (11.). Das folgende Unterzahlspiel überstanden die Rotjacken schadlos: Sebastian Dahm lenkte einen Andrighetto-Onetimer am Tor vorbei (11.) und wehrte eine Sigrist-Direktabnahme aus dem Zentrum nach Zuspiel von Linksaußen aus mit der Fanghand ab (13.). Knapp drei Minuten vor Drittelende durften die Lions nach einem Interference-Call gegen Simeon Schwinger erneut im Powerplay ran. Dahm entschärfte einen Segafredo-Schuss vom rechten Faceoff-Kreis aus (18.), ansonsten verteidigten sich die Klagenfurter gut.

Drittel 2

Auch zu Beginn des zweiten Abschnitts blieben die Rotjacken undiszipliniert, Luka Gomboc fasste für ein Beinstellen an der offensiven Grundlinie zwei Strafminuten aus, dieses Überzahlspiel nutzten die ZSC Lions nun, um ihre Führung auszubauen: Nachdem die Grant-Deflection eines Lammikko-Schusses nur hauchdünn am Gehäuse vorbeigesegelt war, blieben die Gäste in der Angriffszone, Jesper Frödén zog vom linken Flügel aus ab und Derek Grant kehrte den Abpraller ein (23.). 68 Sekunden später, unverändert bei numerischem Vorteil, bogen die Schweizer endgültig auf die Siegerstraße ein: Sven Andrighetto hämmerte einen Onetimer vom rechen Faceoff-Kreis aus via Innenstange in die kurze Kreuzecke (24.). Auf der Gegenseite wurde ein Pastujov-Schuss von rechts aus unangenehm für den Schweizer Torhüter abgelenkt, Simeon Schwinger lauerte am Crease, konnte aber nicht verkürzen (25.). In der 28. Spielminute gelang den Gästen ihr bereits vierter Treffer: Juho Lammikko blieb mit seinem Handgelenksschuss vom linken Anspielpunkt aus noch erfolglos, aber Debütant Alessandro Segafredo grub den Rebound unter Dahm aus und schob ihn im zweiten Anlauf ins Tor.

Die erste nennenswerte Chance der Klagenfurter im Mittelabschnitt hatte Thomas Hundertpfund, der von Mathias From vor dem Tor bedient wurde, der Kapitän brachte noch einen Haken an, scheiterte dann jedoch an Zumbühl (34.). Der Gomboc-Abschluss eines “Drei-auf-Zwei“-Vorstoßes wurde von einem Verteidiger neben den Kasten abgelenkt (35.), als Nick Petersen von rechts aus zur Mitte auf den nachkommenden Matt Fraser legte, konnte auch dieser den Schweizer Schlussmann nicht bezwingen (37.). Spät im Mittelabschnitt durfte der EC-KAC erstmals in Überzahl ran, die Lions kamen jedoch nach einem Wechselfehler der Rotjacken zu einem „Zwei-gegen-Eins“-Konter, Nicolas Baechler hämmerte den Puck an dessen Ende am Kasten vorbei (40.). Quasi mit der Pausensirene schlenzte Thomas Hundertpfund noch von rechts aus verdeckt durch den Verkehr, der Puck landete lediglich an der Außenstange (40.).

Drittel 3

Der Rekordmeister startete deutlich besser in den Schlussabschnitt, in der 42. Minute stecke Mathias From am Rush schön auf den Kapitän durch, der per Handgelenksschuss von halblinks aus am Catcher von Robin Zumbühl scheiterte, Daniel Obersteiner versuchte es wenig später mit einem Alleingang über links, aber sein Wristshot war zu zentral angetragen (43.). Bei numerischer Überlegenheit spielte Mathias From einen Querpass an den rechten Faceoff-Kreis zu Nick Pastujov, der die Scheibe nicht richtig traf (46.), aber kurz darauf klappte es doch mit dem ersten rot-weißen Treffer der Partie: Nach einem geblockten Obersteiner-Schuss landete der Puck rechts bei Hundertpfund, dessen Abschluss Zumbühl prallen ließ, Simeon Schwinger setzte den Nachschuss aus dem Zentrum via Unterkante der Querlatte in die Maschen (46.). Als Jesper Frödén mit einem Doppelhaken in den Slot zog, wurde er beim Torschuss noch am Rande des Erlaubten behindert (49.), dem durch das Zentrum kreuzenden Vinzenz Rohrer sprang in aussichtsreicher Position das Spielgerät weg (54.).

Dann machte der ZSC aber seinen fünften Treffer in dieser Partie: Frödén und Lammikko rotierten lange, am Ende schoss der Finne aus der Halbdistanz und von Oliver Lams Schläger abgelenkt schlug die Scheibe hoch in den Maschen ein (56.). Die Schlussphase der Partie bestritten die Rotjacken mit einem Mann weniger auf dem Eis: Nach einem schönen Steilpass an die offensive blaue Linie tauchte Jan Schwendeler ganz alleine vor Sebastian Dahm auf, der Keeper behielt in dieser Situation die Oberhand und konnte auch den Nachschuss entschärfen (59.). Für den EC-KAC endete die fünfte CHL-Teilnahme mit einer 1:5-Heimniederlage und Platz 20 im Endklassement. (NP)

Post Game-Kommentar von Assistant Coach David Fischer:

„Die ZSC Lions haben heute bewiesen, dass sie eine sehr gute Eishockeymannschaft sind. Sie liefen mehr Eis als wir, waren energischer am Puck und auch physisch präsenter. Wir nahmen ein paar unnötige Strafen, aus denen sie Kapital geschlagen haben, letztlich war es aber so, dass wir heute keine echte Chance auf Punkte hatten. Natürlich fehlen uns einige Stammkräfte, wir haben ein junges Team aufgeboten, aber unterm Strich wirkte es so, als hätten wir ein wenig Angst davor gehabt, Tempo zu machen und Spielzüge aufzuziehen. Es schimmerten zwar immer wieder gute Momente durch, aber die waren gegen ein Team von dieser Qualität weder gut noch häufig genug. Ich denke, das Ergebnis spiegelt ziemlich genau das Spiel und die Kräfteverhältnisse wider.“

Champions Hockey League, Vorrunde, 6. Spieltag
16. Oktober 2024 / 20:20 Uhr
Heidi Horten-Arena, Klagenfurt, AUT, 2.674 Zuschauer
CHL
EC-KAC
1
:
5
(0:1, 0:3, 1:1)
ZSC Lions Zurich
Schiedsrichter
Sternat (AUT), Gebei (HUN)
Aufstellung EC-KAC
Dahm (Vorauer) Jensen Aabo-Nickl, Unterweger-Preiml, Strong-Sablattnig, Klassek Fraser-Obersteiner-Petersen, Gomboc-Hundertpfund-Peeters, Schwinger-Pastujov-From, Lam-van Ee-Maier
Fehlende Spieler
Muršak, Herburger, Hochegger (alle verletzt), Bischofberger (krank)
Torfolge
0:1 Vinzenz Rohrer (04:50/Derek Grant, Sven Andrighetto) 0:2 Derek Grant (22:11/Jesper Frödén, Mikko Lehtonen/PP1) 0:3 Sven Andrighetto (23:19/Mikko Lehtonen, Derek Grant/PP1) 0:4 Alessandro Segafredo (27:32/Juho Lammikko, Jesper Frödén) 1:4 Simeon Schwinger (45:51/Thomas Hundertpfund, Daniel Obersteiner/PP1) 1:5 Juho Lammikko (55:58/Jesper Frödén, Timo Bünzli)

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