Die Rotjacken kassierten am Freitag ihre vierte Heimniederlage in Folge, gegen die Black Wings Linz kamen sie erst im Schlussabschnitt zu Torerfolgen und unterlagen letztlich mit 3:4.

In einem nach Torchancen ausgeglichenen ersten Drittel verbuchten beide Teams jeweils einen Stangenschuss, dann schrieb Linz zwei Mal an: St-Amant konnte am Torraum in das halbleere Gehäuse abtropfen lassen und Kristler pfefferte eine Direktabnahme im Powerplay aus dem rechten Rückraum unter die Querlatte. Im zweiten Durchgang kam neuerlich nur der Gast auf die Anzeigetafel: Ograjenšek fälschte am Crease einen scharfen Söllinger-Pass in die Maschen ab. Gleich in der ersten Minute des Schlussabschnitts wurde ein Schuss Maiers aus spitzem Winkel von gleich zwei Gegenspielern ins Tor abgelenkt, die Oberösterreicher stellten den alten Abstand aber mit einer Lebler-Deflection umgehend wieder her. Der Kapitän der Black Wings erhielt dann für einen Check gegen Schwingers Kopf eine Spieldauer-Disziplinarstrafe, in der ersten der fünf Überzahlminuten verkürzte Klagenfurt auf 3:4: Petersen schlenzte die Scheibe aus kurzer Distanz und via Innenstange ins Tor, From hob seinen eigenen Rebound aus halblinker Position unter die Querlatte. Das vollständige Comeback gelang den Rotjacken aber nicht mehr, sie kassierten ihre vierte Heimniederlage hintereinander.

Drittel 1

Bereits nach 18 Sekunden bot sich den Rotjacken die erste hochkarätige Torchance: Matt Fraser brachte die Scheibe in das Angriffsdrittel und leitete auf Nick Petersen weiter, der von rechts aus den Querpass zu Jan Muršak auf der linken Seite anbrachte, der Slowene traf jedoch nur den langen Pfosten (1.). Kurz darauf schickte David Maier auf dem Weg zum Wechsel noch Mathias From über den rechten Flügel auf die Reise, dieser visierte per Handgelenksschuss die kurze Ecke an, aber Goalie Thomas Höneckl war auf dem Posten (1.). In der zweiten Minute jubelten die Linzer bereits über den vermeintlichen Führungstreffer, nach einem Klagenfurter Turnover in der eigenen Zone hatte Kilian Rappold aus halblinker Position eingenetzt, doch die Referees signalisierten sofort die Ungültigkeit des Tores und sprachen stattdessen die bereits angezeigte Strafe gegen die Gäste aus. Das folgende Überzahlspiel der Rotjacken ging ereignislos vorüber, ihrerseits im Powerplay agierend, setzten die Black Wings im Zentrum Nico Feldner in Szene, doch Thimo Nickl stellte den guten Block (6.). Nach einem missglückten „Zwei-gegen-Eins“-Konter über Fraser und Muršak zog Johannes Bischofberger mit Tempo über den rechten Flügel zum Kasten, er legte sich die Scheibe auf die Vorhand, konnte sie aber nicht durch das Five Hole schieben (jeweils 9.).

Bei numerischer Überlegenheit scheitere Mathias From per Onetimer vom linken Faceoff-Kreis aus am Schoner von Thomas Höneckl (10.), wenige Sekunden später bediente Jan Muršak den Dänen in identer Position, diesmal war Patrick Söllinger für seinen wohl schon geschlagenen Schlussmann mit dem Block zur Stelle (11.). Kurz vor Ablauf der Strafzeit liefen die Gäste zum „Drei-auf-Zwei“-Gegenstoß an, Ian Scheid hämmerte das Spielgerät von rechts aus an den Pfosten (11.). In der 14. Minute gingen die Oberösterreicher schließlich in Führung: Logan Roe bediente aus der Tiefe Graham Knott am hinteren Ende des linken Faceoff-Kreises, dessen Onetimer Sebastian Dahm nicht festhalten konnte, Roe schnappte sich den Abpraller und legte am Crease auf Shawn St-Amant quer, der am rechten Pfosten positioniert ins halbleere Tor einschieben konnte. Die Rotjacken waren um eine Antwort bemüht: David Maier blieb am Ende seines diagonalen Net Drives über rechts aber an Höneckls Schoner hängen (16.). Auf der Suche nach dem Rebound stellte Thomas Hundertpfund einem Gegenspieler das Bein, das folgende Powerplay wurde zum ersten nach spielübergreifend 24 erfolglosen, das die Black Wings in einen Treffer ummünzen konnten: Nachdem Niklas Würschl einen Onetimer vom linken Anspielpunkt aus ins Außennetz gesetzt hatte, stocherte er den Abpraller von der Halfwall aus zu Nico Feldner, dieser passte quer zu Andreas Kristler, der per Direktabnahme vom hinteren Ende des rechten Faceoff-Kreises aus einschoss (17.). Um ein Haar hätte Linz das Score noch vor der ersten Pause weiter erhöht: Von der Grundlinie aus bedient, wischte Brian Lebler an den rechten Hashmarks über das Spielgerät (18.).

Drittel 2

Auch im Mittelabschnitt hatte Jan Muršak nach wenigen Sekunden den ersten rot-weißen Treffer auf dem Schläger, er konnte mit seinem Schuss aus dem Slot Thomas Höneckl allerdings nicht überwinden, der Torhüter fuhr den Beinschoner aus (21.). Kurz darauf sicherte sich Mathias From das Spielgerät und schickte per Steilpass Johannes Bischofberger auf die Reise, der mit Tempo über die linke Seite auf den Linzer Kasten zustürmte und dann einen scharfen Handgelenksschuss anbrachte, der erneut Metall touchierte. Auf der Gegenseite legte Sean Collins aus dem Slot auf links für Brian Lebler ab, dessen Wristshot Dahm mit dem Blocker entschärfte (24.), ehe Luka Maver aus der linken Rundung kommend ohne effektiven Winkel die kurze Ecke anvisierte, aber ebenfalls am Rotjacken-Schlussmann scheiterte (30.). In der 33. Minute bediente Nick Petersen mit einem No-Look-Pass vom linken Faceoff-Kreis aus Thomas Klassek im Slot, doch der aufgerückte Verteidiger konnte den Linzer Keeper mit seinem Vorhandschuss nicht bezwingen.

Auf der Gegenseite standen bei einem St-Amant-Fernschuss zwei Mitspieler in der Sichtlinie des KAC-Goalies, der daher prallen lassen musste, Knott stocherte frei vorm Torraum nach der Scheibe, drückte diese aber nur auf Dahms Schoner (33.). Als Feldner unbedrängt durch den Rückraum kreuzen konnte und letztlich aus dem Slot abzog, warf sich Nickl beherzt in den Schuss (35.), aus dem nächsten Angriff der Oberösterreicher resultierte jedoch ihr dritter Treffer: St-Amant chippte den Puck in den freien Raum vor der linken Halfwall, Patrick Söllinger erreichte diesen als erster, passte scharf an den Torraum, wo Ken Ograjenšek die Scheibe mit einer Kombination aus Schlägerschaufel und Kufe in die Maschen ablenkte (36.). Kurz vor Drittelende kamen die Linzer noch zu einer Konterchance über Shawn St-Amant, der im Zentrum Ian Scheid bediente, dieser brachte im letzten Moment noch einen Haken an, legte die Scheibe aber knapp am langen Pfosten vorbei (39.).

Drittel 3

43 Sekunden nach Wiederbeginn gelang dem Rekordmeister der Anschlusstreffer: David Maier brachte den Puck aus sehr spitzem Winkel auf der rechten Seite zum Tor, das Spielgerät wurde von Sean Collins auf Greg Moro abgefälscht und fand schließlich seinen Weg in die Maschen (41.). Die Gäste hatten aber die passende Antwort parat und stellten den Drei-Tore-Vorsprung wenig später wieder her: Sean Collins kam auf der rechten Angriffsseite von hinter dem Kasten in Richtung Faceoff-Kreis, schlenzte zum Torraum, wo Brian Lebler den Puck über Dahms Blocker hinweg ins Tor ablenkte (44.). In der 47. Minute eroberte Fabian Hochegger an der linken Bande die Scheibe und zog anschließend flach zum Tor, aus spitzem Winkel schlenzte er knapp über das Ziel. Kurz darauf streckte Brian Lebler Simeon Schwinger mit einem Check gegen den Kopf nieder, die Referees entschieden nach Videostudium auf fünf Strafminuten und belegten den Linzer Kapitän zudem mit einer Spieldauer-Disziplinarstrafe (47.). Die Rotjacken nutzten das Überzahlspiel sofort aus und kamen mit zwei Powerplaytreffern binnen 28 Sekunden auf ein Tor heran: Matt Fraser fand aus unmittelbarer Tornähe lediglich Höneckls Beinschoner, Nick Petersen schlenzte den Abpraller aber via Innenstange über die Linie (48.).

Dann nahm Mathias From im linken Rückraum einen Hundertpfund-Querpass auf, ließ seinen Gegenspieler mit einem Haken aussteigen und schoss, der Abpraller sprang zum Dänen zurück, der ihn aus halblinker Position unter die Querlatte hob (48.). Klagenfurt behielt den numerischen Vorteil weiterhin und blieb am Drücker: Schwinger scheiterte im Fallen mit einem Rebound, Petersen tankte sich über links nach innen und schlenzte, sein Abschluss wurde noch neben das Gehäuse abgelenkt (jeweils 50.). Unverändert mit einem Mann weniger am Eis konterten die Black Wings „Zwei-auf-Eins“: Marcel Witting spielte von halbrechts aus den späten Querpass auf Luka Maver, der knapp vor Sebastian Dahm an diesem scheiterte (51.). Als wieder numerischer Gleichstand herrschte, blieb Mathias From als letzter Mann an Nico Feldner hängen, der so zur Solochance kam, jedoch im KAC-Goalie seinen Meister fand (56.). Eine unnötige Hinausstellung gegen Tobias Sablattnig gut vier Minuten vor dem Ende bremste die Offensivbemühungen der Rotjacken, nach mit vier Clearings souverän überstandener Unterzahl vermochten sie in den letzten beiden Minuten, rund die Hälfte davon mit sechs Feldspielern, den Ausgleichstreffer jedoch nicht mehr zu erzwingen und kassierten somit ihre vierte Heimniederlage in Serie. (NP)

Post Game-Kommentar von Head Coach Kirk Furey:

„Wir müssen in unserem eigenen Drittel einfach mehr Intensität an den Tag legen. Nur wenn wir das machen, haben wir eine Chance, denn wir können nicht erwarten, dass wir in der Offensive vier Gegentore in der Defensive kompensieren. Möglichkeiten waren auch im ersten und zweiten Drittel genügend da, aber wir sind ebenso im Abschluss nicht fokussiert genug. So lange nicht unser gesamtes Team die beschriebenen Dinge umsetzen will, werden sich Siege und Niederlagen weiterhin abwechseln. Natürlich müssen wir daran auch im Training arbeiten, aber in letzter Konsequenz ist es eine individuelle Entscheidung, sogar eine Fähigkeit, Besprochenes auch tatsächlich aufs Eis zu bringen. Es geht, wie man so sagt, zurück an das Taktikboard.“

ICE Hockey League, 17. Runde
15. November 2024 / 19:15 Uhr
Heidi Horten-Arena, Klagenfurt, AUT, 4.067 Zuschauer
ICE
EC-KAC
3
:
4
(0:2, 0:1, 3:1)
Black Wings Linz
Schiedsrichter
Groznik (SLO), Režek (SLO)
Aufstellung EC-KAC
Dahm (Vorauer) Strong-Maier, Sablattnig-Nickl, Preiml-Klassek Fraser-Muršak-Petersen, Pastujov-Hundertpfund-Peeters, Bischofberger-Herburger-From, Schwinger-Obersteiner-Hochegger, van Ee
Fehlende Spieler
Jensen Aabo, Unterweger, Gomboc (alle verletzt)
Torfolge
0:1 Shawn St-Amant (13:14/Logan Roe, Graham Knott) 0:2 Andreas Kristler (16:14/Nico Feldner, Niklas Würschl/PP1) 0:3 Ken Ograjenšek (35:54/Patrick Söllinger, Shawn St-Amant) 1:3 David Maier (40:43/Jan Muršak, Matt Fraser) 1:4 Brian Lebler (43:15/Sean Collins, Nico Feldner) 2:4 Nick Petersen (47:18/Matt Fraser, Jan Muršak/PP1) 3:4 Mathias From (47:46/Jan Muršak, Nick Petersen/PP1)