Wenn die win2day ICE Hockey League nach dem International Break am Mittwoch ihren Spielbetrieb wieder aufnimmt, wartet auf die Rotjacken die Reise nach Asiago.

Der Klub:

Asiago Hockey wurde im Jahr 1935 gegründet, ab 1977 spielte der Klub, nachdem er zuvor bereits rund um 1950 sowie in den frühen 1970er-Jahren insgesamt 13 Saisonen in der Serie A verbracht hatte, nahezu durchgehend in Italiens höchster Spielklasse. Eine führende Position nahm Asiago dort erst unmittelbar nach der Jahrhundertwende ein, zwischen 2000 und 2004 erreichte man in vier von fünf Spielzeiten die Finalserie. Insgesamt holte sich das Team aus der nur rund 6.000 Einwohner zählenden Gemeinde am Hochplateau in den Vizentiner Alpen acht Mal (erstmals 2001, letztmals 2022) die italienische Meisterschaft, vier dieser Scudetti fielen jedoch in die Zeit nach der Abwanderung von Rekordmeister Bolzano/Bozen in die damalige EBEL. Den Weg der Füchse schlug Asiago nach zuvor sechs Spielzeiten in der Alps Hockey League im Sommer 2022 auch selbst ein.

In der win2day ICE Hockey League absolvieren die Italiener aktuell ihre dritte Saison, als substanzielle Bereicherung des Bewerbs konnten sie sich allerdings noch nicht erweisen. Auch in Asiago selbst traf die Teilnahme an der mitteleuropäischen Meisterschaft bislang nur auf eingeschränkte Begeisterung: Im Verlauf der drei Spielzeiten verzeichnete der Klub in seinen (insgesamt 19) Heimspielen gegen nicht-italienische Klubs bis zum ersten International Break einen Zuschauerschnitt von lediglich 1.188. Auch die sportliche Bilanz der ICE-Jahre liest sich eher bescheiden: Es stehen nur unwesentlich mehr gesammelte Punkte (125) als absolvierte Spiele (113) zu Buche, die historische Winning Percentage liegt bei nur 36,3 Prozent.

Aktuelles:

Den EC-KAC empfängt Asiago Hockey auf Tabellenplatz elf liegend, aktuell weist man sieben Zähler Rückstand auf einen Top-Sechs-Platz und einen Punkt Abstand zu einem Pre-Playoff-Rang auf. Die Italiener starteten mit sieben Auswärtspartien in Folge in die Saison 2024/25, sechs davon gingen verloren, der einzige Sieg, ein 8:2-Erfolg beim HCB Südtirol, fiel allerdings sehr üppig aus. Auf eigenem Eis haben die Gelb-Roten bislang sechs Partien ausgetragen, drei davon wurden gewonnen: Sowohl gegen Linz (3:0) als auch Graz (4:0) gelangen Shutout-Siege, Titelverteidiger Salzburg bezwang man ebenfalls deutlich (5:1). Sehr stark performten bei den Italienern im bisherigen Saisonverlauf die Special Teams: Aktuell rangieren sie sowohl im Powerplay (29,6 Prozent) als auch im Penalty Killing (86,5 Prozent) auf der ausgezeichneten dritten Position im ligaweiten Vergleich. Zuletzt zeigte Asiagos Trend jedoch in mehrerlei Hinsicht eher nach unten: So konnte keine der jüngsten elf Möglichkeiten bei numerischem Vorteil in einen Torerfolg konvertiert werden, im letzten Ligaspiel vor dem International Break setzte es beim EC VSV mit 2:10 eine zweistellige Pleite. Der saisonale Gegentorschnitt stieg damit auf mittlerweile 3,47 an, nur der HC Pustertal und das Tabellenschlusslicht aus Vorarlberg weisen in dieser Kategorie derzeit einen höheren Wert auf.

Spieler im Fokus:

Beim Klub aus Venetien wird das Spiel fast ausschließlich von Importspielern oder Legionären mit italienischem Reisepass getragen: Keines der bislang 42 Saisontore und nur fünf von 123 Scorerpunkten gingen auf die Konten von in Italien geborenen Spielern. Die Führung in der aktuellen Scorerwertung – sowohl teamintern als auch ligaweit – hat Matteo Gennaro (sieben Treffer, 13 Vorlagen) inne: Der Kanadier verbuchte in seiner zweiten Saison beim Klub in 13 von 15 Partien zumindest einen Zähler, jedes seiner letzten vier Tore erzielte er im Powerplay. Gemeinsam mit Alex Ierullo und Nick Saracino bildet Gennaro die derzeit gefährlichste Angriffsformation in der win2day ICE Hockey League, das Trio hält gemeinsam bereits bei 59 Punkten. In der Defensive Asiagos brachte bislang Neuzugang Jason Fram die stabilste Leistung auf das Eis: Der kanadisch-chinesische Doppelstaatsbürger, der in den vergangenen fünf Saisonen in der KHL spielte, ist die einzige Stammkraft im Kader, die aktuell mit einer positiven Plus/Minus-Bilanz dasteht (+2). Aus dem Kreis der im Sommer neu zu den Gelbroten gekommenen Akteure vermochte bisher aber wohl Torhüter Evan Cowley am meisten zu überzeugen, er kassierte bei keinem seiner ersten zehn Einsätze in der Liga mehr als drei Gegentreffer. Erst am letzten Wochenende vor der Länderspielpause sackten die statistischen Kennzahlen des Goalies merklich ab, insgesamt steht der Kanadier aber noch immer prächtig da: 93,7 Prozent an abgewehrten Schüssen entsprechen dem ligaweit zweitbesten Wert unter allen regelmäßig eingesetzten Schlussmännern.

Bilanz gegen den EC-KAC:

Der EC-KAC und Asiago Hockey duellierten sich zwischen 1991 und 1998 bereits in der Alpenliga, dabei gingen von insgesamt zehn Begegnungen gleich acht an die Klagenfurter, eine endete unentschieden und ebenfalls eine konnten die Italiener für sich entscheiden. Seit dem Liga-Einstieg des Klubs aus dem Veneto im Jahr 2022 kam es zu acht direkten Konfrontationen, von denen die Rotjacken mit sechs ebenfalls die Mehrzahl siegreich beenden konnten. Doch während der EC-KAC in der Heidi Horten-Arena noch über eine gänzlich weiße Weste verfügt (12:0 Punkte und 22:6 Tore stehen zu Buche), tat er sich auswärts im Pala Hodegart wesentlich schwerer: Von vier Gastspielen in der rund 1.000 Meter über dem Meeresspiegel gelegenen Halle gewann Rot-Weiß nur zwei, wenngleich einer der Niederlagen – jener am letzten Grunddurchgangsspieltag 2022/23, als 15 Stammkräfte ausgefallen waren oder geschont wurden – nur bedingte Aussagekraft zukam. Insgesamt hatten die Klagenfurter bislang durchaus Probleme, in Asiago zu Torerfolgen zu kommen: Von den in Summe 166 Shots on Goal in vier Auswärtspartien fanden nur elf – oder 6,6 Prozent – den Weg in die Maschen.