Aktuelles:
Der HC Pustertal startete bescheiden in das neue Spieljahr, in den ersten sechs Runden setzte es gleich fünf Niederlagen. Just ein 6:3-Heimsieg gegen den EC-KAC leitete die Trendwende ein, es folgte eine Zehn-Spiele-Phase, in der die Wölfe acht Mal punkteten und sieben Mal siegten. Das International Break kam für die Südtiroler allerdings zu einem ungünstigen Zeitpunkt, seither verloren sie vier Mal in Folge in regulärer Spielzeit, zuletzt am Freitag auf eigenem Eis mit 0:1 gegen die Vienna Capitals. In der Tabelle fiel der HCP dadurch sukzessive zurück, aktuell liegt er zwar noch auf Rang acht, im nach Punkteschnitt geordneten Ranking werden die 1,20 pro Saisonspiel geholten Punkte des Klubs aus Brunico/Bruneck allerdings nur noch von drei Teams unterboten. In der Offensive liegen die Wölfe bislang durchaus im Plansoll (3,25 erzielte Tore pro Spiel, Platz fünf), defensiv wackelten sie aber immer wieder: Bereits sieben Mal kassierte das Team von Head Coach Jason Jaspers fünf oder mehr Gegentore, der Schnitt an Verlusttreffern pro Spiel wird aktuell nur noch von den Pioneers Vorarlberg und Asiago Hockey überboten. Überproportional oft zappelt der Puck in Spielen mit HCP-Beteiligung auch in Special Teams-Phasen in den Maschen: Ligaweit hat nur Asiago (17) mehr Powerplay-Treffer erzielt als Gelb-Schwarz (15), gleichzeitig schlug es bei numerischer Unterlegenheit hinten bei keiner Mannschaft häufiger ein als beiden Südtirolern (15 Mal).
Spieler im Fokus:
Auch in seinem zweiten Jahr beim Klub präsentiert sich Offensivzauberer Jason Akeson in prächtiger Form: Der Kanadier hält bereits wieder bei 19 Scorerpunkten aus 20 Saisonspielen. Im Vorjahr war der mittlerweile 34-Jährige der punktebeste Wolf in Duellen mit den Rotjacken (sieben Zähler in acht Partien), in der bislang einzigen Begegnung mit Klagenfurt in der laufenden Spielzeit läutete sein Anschlusstreffer zum zwischenzeitlichen 1:2 die Pustertaler Aufholjagd ein. Im Vorfeld dieser Begegnung im Oktober von kac.at als „Spieler im Fokus“ geführt und dann auch tatsächlich Mann des Spiels war Tommy Purdeller: Der nach sechs Jahren im Ausland zu seinem Stammverein zurückgekehrte Stürmer verbuchte gegen Klagenfurt einen Doppelpack und eine Torvorlage. Insgesamt hält er bereits bei 15 Scorerpunkten – zur Einordnung: In keinem der letzten sieben (wohlgemerkt: gesamten) Grunddurchgänge kam ein U21-Spieler in der win2day ICE Hockey League auf mehr als 19 Zähler. Auch um die anfällige Abwehr zu stabilisieren, hat der HC Pustertal zu Monatsbeginn einen neuen Goalie unter Vertrag genommen: Edward Pasquale stand für Tampa Bay auf NHL-Eis (2018/19), gewann mit Grand Rapids die AHL-Meisterschaft (2017) und wurde in der KHL als Torhüter des Jahres ausgezeichnet (2021). Der 34-jährige Kanadier ersetzte bei den Wölfen seinen Landsmann Olivier Roy, wodurch weiterhin elf Importspieler im HCP-Kader stehen, also in jedem Ligaspiel einem Legionär nur der Platz auf der Tribüne bleibt.
Bilanz gegen den EC-KAC:
Seit der HC Pustertal im Sommer 2021 in die nunmehrige win2day ICE Hockey League kam, duellierte er sich 17 Mal mit dem EC-KAC. Die Mehrheit dieser Begegnungen ging an die Klagenfurter, die zehn Erfolge verbuchen konnten. Vor dem 6:3-Heimsieg der Wölfe im ersten und bislang einzigen Saisonduell hatten die Rotjacken sechs direkte Konfrontationen hintereinander gewonnen, darunter die vier im Rahmen der Halbfinalserie im Frühjahr. Auf eigenem Eis setzte sich Österreichs Rekordmeister in fünf der jüngsten sechs Fälle durch, die Südtiroler erzielten in diesen sechs Partien in Summe lediglich neun Treffer, kassierten aber gleich 22 Gegentore. Ein wesentlicher Faktor in Duellen zwischen diesen beiden Klubs war häufig das Powerplay: Die 17 Begegnungen erlebten in Summe 104 Treffer, mehr als ein Viertel davon (27) wurde in Phasen numerischen Ungleichgewichts am Eis erzielt. Etwas erfolgreicher agierten dabei die Kärntner: Der EC-KAC verwertete in der Ligageschichte gegen den HC Pustertal satte 31,3 Prozent aller Powerplays in einen Torerfolg.
Das letzte Duell:
Der EC-KAC und der HC Pustertal duellierten sich in der laufenden Saison bislang ein Mal: Am 6. Oktober setzten sich die Südtiroler auf eigenem Eis mit 6:3 durch. Klagenfurt traf im ersten Abschnitt zwei Mal Metall, spät im Drittel aber auch zu einer Zwei-Tore-Führung, im zweiten Durchgang drehten die Wölfe das Score jedoch mit zwei Doppelschlägen innerhalb von 76 bzw. 25 Sekunden. Die Gastgeber ließen danach nichts mehr anbrennen, letztlich reichten ihnen 25 Torschüsse zu sechs Treffern, kein anderer Gegner der Rotjacken 2024/25 übertraf Pustertals 24-prozentige Scoring Effizienz aus dieser Partie. Ebenfalls einen Saisonhöchstwert für KAC-Gegner stellte Gelb-Schwarz bei Geradlinigkeit und Zug zum Tor auf: Jede der 122 Puckbesitz-Sequenzen der Südtiroler dauerte durchschnittlich nur 9,6 Sekunden (und damit rund 24 Prozent weniger lang als jene der Rotjacken an diesem Abend). Die Klagenfurter, die seither in allen sechs ausgetragenen Auswärtsspielen Punkte auf ihr Konto brachten, waren in Brunico/Bruneck auch hinsichtlich der Intensität auf verlorenem Posten: Nur 39,4 Prozent an gewonnenen Zweikämpfen stellten die schwächste Marke im bisherigen Saisonverlauf dar.
Spielbericht: „EC-KAC enttäuscht nach gutem Start“ (kac.at, 06.10.2024)