Auf den frühen Klagenfurter Führungstreffer durch Bischofberger (Solo bei numerischer Unterlegenheit) antworteten die Gastgeber mit drei Toren: Kerbashian ließ im Powerplay aus kurzer Distanz abtropfen, ebenfalls vom Crease aus stopfte Mahkovec einen Rebound in die Maschen, neuerlich aus der Nahdistanz war Simšič erfolgreich, als er einen Abpraller mit der Rückhand über die Linie schaufelte. Fünf Sekunden vor der ersten Pause erzielte Herburger von den rechten Hashmarks aus den sehr wichtigen Anschlusstreffer. Im zweiten Durchgang zeigte sich der EC-KAC defensiv stark verbessert, vorne schrieb man zwei Mal an: Hochegger lenkte einen scharfen Nickl-Schlenzer ideal ab und Pastujov war am Rebound nach Stangenschuss erfolgreich. Im dritten Drittel schlug das Pendel wieder zu Gunsten Ljubljanas aus: Gregorc setzte unbedrängt einen Handgelenksschuss von links aus in die lange Kreuzecke, Sabolič brachte sein Team mit einem Abfälscher neuerlich in Front. In den letzten zehn Minuten folgten allerdings drei unbeantwortete Treffer der Rotjacken: Von Petersens Körper aus sprang ein Bischofberger-Schuss zum 5:5 in die Maschen, Obersteiner gab einem neuerlichen Abschluss von Bischofberger die entscheidende Richtungsänderung mit. Nur 35 Sekunden nach dem sechsten feierte der EC-KAC den siebten Torerfolg: Im Powerplay jagte Fraser eine Direktabnahme vom hinteren Ende des rechten Anspielkreises aus zum 7:5-Endstand aus Sicht Klagenfurts in die Maschen.
Drittel 1
Nach nur 122 Sekunden hatten die Rotjacken erstmals Glück: Maximilian Preiml ließ in der Angriffszone gegen Lovro Kumanović den Ellenbogen stehen, kassierte dafür nach Videostudium der Schiedsrichter aber nur zwei Strafminuten (3.). Im Powerplay verzog Alexandre Lavoie aus halblinker Position im Slot, der Puck sprang von der Bande zur linken Halfwall, wo sich Johannes Bischofberger gegen Marcel Mahkovec behauptete. Nach seinem Pass zu Thomas Hundertpfund wurde er von diesem direkt auf die Reise geschickt und vollende sein Solo mit der Rückhand durch die Beine von Goalie Lukáš Horák zur Klagenfurter Führung (3.). Weil Thimo Nickl das Spielgerät dann über das Glas pfefferte, ergab sich eine „Fünf-gegen-Drei“-Überlegenheit für die Gastgeber und just als Preiml wieder auf das Spielfeld zurückkehrte (ohne jedoch noch eingreifen zu können), glich Olimpija aus: Bine Mašič hatte innerhalb des linken Anspielkreises noch die Übersicht, quer an den Crease zu Kale Kerbashian zu legen, der den Puck nur noch ins halbleere Gehäuse abtropfen lassen musste (5.). Keine zwei Minuten später gingen die Slowenen in Führung: Nun schoss Mašič aus der Distanz, die Scheibe sprang vor dem Tor von Hocheggers Schlittschuh zu Mahkovec. Dieser legte sich den Puck am Torraum auf die Rückhand und schob sie an Dahms Beinschoner vorbei über die Linie (7.).
Im ersten KAC-Powerplay der Partie parierte Horák in der kurzen Kreuzecke mit der Schulter einen Pastujov-Abschluss (10.), dann ergab sich sogar eine 33-sekündige „Fünf-gegen-Drei“-Überzahl für die Klagenfurter, in der sie jedoch keinen Torschuss zu Stande brachten. Danach verlagerte sich das Spiel in die rot-weiße Defensivzone, Olimpijas Druck wurde mit dem dritten Treffer belohnt: Robert Sabolič schlenzte aus der Distanz, vom Beinschoner des Klagenfurter Goalies sprang der Puck zum am Crease lauernden Nik Simšič, der ihn mit der Rückhand in die kurze Ecke hob (14.). Die Rotjacken waren um eine umgehende Antwort bemüht: Fabian Hochegger tankte sich halblinks energisch bis an die Grundlinie durch und passte zur Mitte, Bischofberger hielt die Schaufel hin, das Spielgerät landete jedoch lediglich an der Querlatte (14.). Nachdem eine Mahkovec-Deflection das Ziel nur hauchdünn verfehlt (18.) und Dahm mit der Fanghand einen Sabolič-Onetimer entschärft hatte (19.), gelang dem EC-KAC fünf Sekunden vor der ersten Pause der wichtige zweite Treffer: Ein Aufbaupass der Slowenen blieb in Mathias Froms Skate hängen, Simeon Schwinger hatte halblinks das Auge für den besser postierten Raphael Herburger, der von den rechten Hashmarks aus mit der Rückhand Lukáš Horák tunnelte (20.).
Drittel 2
Im zweiten Abschnitt präsentierte sich der EC-KAC wie verwandelt, in der Defensive ließ man nur kaum Chancen der im ersten Drittel noch wild wirbelnden Gastgeber zu und vorne entwickelte man zunehmend mehr Zug zum Tor. Zwei Schüsse von Thimo Nickl von der rechten Seite aus (25., 27.) fanden den Weg in die Maschen noch nicht, im dritten Versuch entschied sich der Verteidiger dann für die Passoption: Er verzögerte im rechten Rückraum so lange, bis Fabian Hochegger über links kommend zwischen die Hashmarks vorgerückt war, der Stürmer lenkte den scharfen Schlenzer ideal ins Tor ab (30.). Im nächsten KAC-Powerplay zischte ein Fraser-Onetimer hauchdünn an der Stange vorbei (31.), ein wenig später folgender Wristshot von Jesper Jensen Aabo von der blauen Linie aus landete (abgefälscht) ebenso nur knapp neben dem Pfosten (32.). Olimpijas beste Möglichkeit im zweiten Durchgang fand Bine Mašič vor:
Der Abwehrspieler war halblinks bis vor den Kasten gelaufen, wurde dort ideal angespielt, chippte den Puck mit der Vorhand in der kurzen Ecke an Sebastian Dahm vorbei, traf jedoch nur die Innenseite der Stange (34.). Danach drängte Klagenfurt die Slowenen wieder über längere Sequenzen hinweg in deren Zone, belohnt wurde Rot-Weiß mit seinem vierten Treffer: Nickl schlenzte nun aus dem linken Rückraum, Daniel Obersteiner fing den Puck vor dem kurzen Pfosten ab und stocherte ihn an ebendiesen, die vor den Kasten zurückspringende Scheibe erreichte Nick Pastujov als erster, er schoss aus kurzer Distanz problemlos ein (37.). Für einen Net Drive von Marcel Mahkovec, der seinen Gegenspieler auf der rechten Seite überlaufen hatte, war bei Sebastian Dahm Endstation (38.), ein Simšič-Horizontalzuspiel aus der linken Rundung konnte im Zentrum vom aufgerückten Jan Ćosić nicht verwertet werden (39.).
Drittel 3
In Drittel drei dauerte es nur 79 Sekunden, bis auch die Hausherren zum vierten Mal anschreiben konnten: Ex-KACler Blaž Gregorc konnte vom linken Rückraum ungehindert bis an den Faceoff-Punkt ziehen und den Puck dann mit einem satten Handgelenksschuss in die lange Kreuzecke platzieren (42.). Aus einem Handgemenge vor dem Klagenfurter Kasten, an denen sich sämtliche am Eis befindliche Feldspieler beteiligt hatten, gingen die Gäste mit einem Powerplay hervor, dort fanden Schüsse von Jensen Aabo (43.), Pastujov und Hundertpfund (44.), abgegeben allesamt aus der Halbdistanz, den Weg ins Tor allerdings nicht. Ein partielles Breakaway von Rok Kapel stoppte Dahm (45.), Schüsse von Ege (46.) und Mahkovec (47.) wurden von Fraser und Strong geblockt. Dann gingen die Slowenen wieder in Führung: Robert Sabolič passte von der Grundlinie in den hohen Slot zurück, von dort aus feuerte Aljoša Crnovič einen Handgelenksschuss ab, den Sabolič nun entscheidend in die Maschen ablenkte (49.). Die Rotjacken ließen sich vom neuerlichen Rückstand nicht beirren und kamen keine zwei Minuten später zum Ausgleichstreffer: Jan Muršak legte auf der linken Seite an den Faceoff-Punkt zu Johannes Bischofberger zurück, dessen scharfer Schlenzer touchierte vor dem Kasten noch Nick Petersens Körper und landete dann im Tor (51.).
Kale Kerbeshian verfehlte mit einem Rückhandschuss von zwischen den Hashmarks aus das Gehäuse (53.), auf der Gegenseite zog Fraser nach Petersen-Pass direkt ab, fand jedoch nur den Beinschoner Horáks (55.). Im nächsten Angriff machte der EC-KAC das halbe Dutzend schließlich voll: Der überragende Johannes Bischofberger bewegte sich auf der rechten Seite von der Halfwall an die blaue Linie, schlenzte den Pucks in Richtung Tor und Daniel Obersteiner fälschte in die Maschen ab (56.). Weil Sabolič den im Kreise seiner Mitspieler jubelnden Vorlagengeber mit einem Cross Check bedachte, kamen die Rotjacken zu einem neuerlichen Überzahlspiel, das sie 35 Sekunden später auch zur Entscheidung nutzten: Jensen Aabo passte im Rückraum quer und Matt Fraser pfefferte den Puck per Direktabnahme vom hinteren Ende des rechten Faceoff-Kreises aus ins Tor (56.). Die Gastgeber suchten in den finalen vier Minuten der Partie, zeitweise auch mit sechs Feldspielern agierend, nach einem erneuten Comeback, Klagenfurt machte den Bereich vor dem eigenen Kasten nun aber wieder gut zu und kam so zu seinem dritten Auswärtssieg in Folge. (HB)
Post Game-Kommentar von Head Coach Kirk Furey:
„Das war natürlich nicht jene Art von Eishockeyspiel, das die Trainerstäbe der beiden Mannschaften sehen wollten, es war ein Torfestival. Aber man muss hervorheben, dass unser Team immer drangeblieben ist und sich nicht zurückwerfen ließ. Es gab viel Gegenwind, aber die Mannschaft hat sich dem gestellt und zusammengehalten. Durch den gezeigten Einsatz sind die drei Punkte heute auch verdient, wir wissen aber, dass wir in den kommenden Tagen ziemlich viel Videoanalyse gemeinsam betreiben werden müssen. Ich denke, dass man bei uns nicht von Heimschwäche und Auswärtsstärke sprechen kann, vielmehr sind wir einfach nicht leistungskonstant und es ist eher zufällig, dass sich die schwächeren Auftritte zuletzt gerade zu Hause ergeben haben. Wir halten jetzt insgesamt bei ebenso vielen Siege wie Niederlagen, das spiegelt das Auf und Ab ebenfalls wider. Konstanz und Rhythmus sind das, was wir suchen, wir werden daran arbeiten, sie zu finden.“