Der EC-KAC dominierte in Asiago die ersten beiden Spielabschnitte und konvertierte sein klares Chancenplus in eine komfortabel erscheinende Vier-Tore-Führung: Peeters eröffnete spät im Startdrittel mit einem Wristshot aus dem Zentrum das Scoring, im zweiten Durchgang verwerteten Obersteiner und Schwinger ihre eigenen Rebounds, dazwischen klopfte Pastujov nach schöner Kombination ein Hundertpfund-Zuspiel aus kurzer Distanz in die Maschen. Im Zuge einer fünfminütigen Überzahlphase (Spieldauer-Strafe gegen Jensen Aabo für Slew Footing) kam auch Asiago auf die Anzeigetafel, Saracino schoss einen Abpraller aus spitzem Winkel ins Tor. Die Rotjacken verloren damit ihre defensive Stabilität, was die Gastgeber zu zwei weiteren Treffern nutzten: Turnbull nach schöner Einzelaktion und Misley mit einem Abfälscher im Powerplay waren erfolgreich. Ein vollständiges Comeback ließ Klagenfurt aber nicht zu, Hundertpfund fixierte 13 Sekunden vor dem Ende mit einem Empty Netter den Endstand.
Drittel 1
Die Rotjacken kamen nach nur acht Sekunden zur ersten Großchance: Ein Passversuch Asiagos blieb im linken Rückraum der KAC-Offensivzone am Schlittschuh von Nick Petersen hängen, Jan Muršak stürmte mit dem Puck mittig auf das Tor zu, verfehlte dieses aber von zwischen den Hashmarks aus (1.). Wenig später schickte Mathias From mit einem Steilpass Raphael Herburger auf die Reise, dieser brachte am Ende seines Solos noch einen Haken an, blieb dann jedoch am ausgefahrenen Beinschoner von Goalie Evan Cowley hängen (4.). Der Schlussmann war auch beim nächsten Klagenfurter Angriff zur Stelle, als er den Abschluss eines „Drei-auf-Eins“-Vorstoßes von Thomas Hundertpfund parieren konnte (5.). Das erste Powerplay der Partie, den Gästen zugesprochen, blieb lange ungefährlich, in den Schlusssekunden schlenzte aber Nick Pastujov aus dem hohen Slot, der Abpraller tänzelte am Torraum, Fabian Hochegger stocherte im Getümmel nach, schob den Puck aber nur auf Cowleys Pad (8.). Die Hausherren wurden im ersten Durchgang fast ausschließlich aus Kontern heraus gefährlich: Bryce Misley ging über die linke Seite steil und passte erst spät quer, Nick Saracino übernahm am rechten Anspielpunkt direkt, Sebastian Dahm hatte die Seitwärtsbewegung mitgemacht und wehrte sicher ab (12.).
Asiagos bis dahin beste Gelegenheit fand Nick Moutrey vor, der über rechts flach und ohne Gegenspieler zum Kasten zog, dem Crease entlang glitt, dann aber mit der Rückhand über das Spielgerät wischte (14.). Näher waren dem ersten Treffer allerdings stets die Kärntner: Matt Fraser spielte von der Grundlinie aus diagonal zu Muršak an die rechten Hashmarks, der Rückkehrer schlenzte die Scheibe jedoch nur an die Außenseite des Lattenkreuzes (16.). In der Schlussminute des ersten Durchgangs schlug sich die spielerische Überlegenheit der Rotjacken dann auch in einem Treffer nieder: Fraser brachte in der linken Rundung einen feinen Bodycheck an, eroberte so den Puck, den er mit der Rückhand diagonal in den hohen Slot zu Senna Peeters passte. Dieser machte noch ein paar Meter und sendete dann mit einem scharfen Handgelenksschuss über Torhüter Cowleys Blocker hinweg ein – sein erster ICE-Treffer im KAC-Trikot (20.).
Drittel 2
Nach Halbchancen auf beiden Seiten leitete Jesper Jensen Aabo die erste große Gelegenheit im zweiten Durchgang ein: Mit einem Steilpass schickte er Nick Petersen zum Sololauf, der Kanadier brachte letztlich noch einen Haken auf die Rückhand an, doch Cowley schloss die Beine im letzten Moment (24.). Ein Klagenfurter „Drei-auf-Zwei“-Angriff endete mit einem Fehlschuss (25.), auf der Gegenseite verzog Nick Moutrey einen Schlenzer aus dem Zentrum (28.). Es folgte der zweite Klagenfurter Treffer: Mathias From setzte sich im Zweikampf an der Bande in der eigenen Zone durch und stocherte den Puck entlang der rechten Bande zu Daniel Obersteiner, dieser nahm Fahrt auf, zog über die rechte Seite zum Kasten und schoss, Asiagos Schlussmann ließ prallen und der KAC-Stürmer verwertete aus spitzem Winkel seinen eigenen Rebound (30.). Mit einem Doppelschlag binnen 51 Sekunden bogen die Rotjacken scheinbar endgültig auf die Siegerstraße ein:
Thomas Hundertpfund querte hinter dem Gehäuse, brachte die Scheibe dann mit seinem langen Schläger über die Grundlinie und passte quer an den langen Pfosten zu Nick Pastujov, der keine Probleme hatte, einzuschießen (34.). Dann suchte (und fad) der Kapitän aus dem rechten Faceoff-Kreis die Deflection von Simeon Schwinger, diese konnte Cowley parieren, der Rebound sprang aber zum Vorarlberger zurück, der mit der Rückhand auf 4:0 aus rot-weißer Sicht stellte (35.). Die Rotjacken blieben am Drücker: Ein Onetimer von Clemens Unterweger aus der Distanz wurde am Kasten vorbei abgelenkt, Mathias From schloss ein partielles Breakaway knapp an der langen Kreuzecke vorbei ab (jeweils 37.). Dann kam auch Asiago wieder zu Möglichkeiten: Bei einer Gennaro-Direktabnahme von rechts aus zeichnete sich Dahm mit dem Schoner aus (37.), als ein zu Randy Gazzola im Slot springender Puck vom Verteidiger per Schlagschuss aufs Tor gepfeffert wurde, blockte Thimo Nickl stark (39.).
Drittel 3
Im dritten Abschnitt ging Nick Petersen über die rechte Seite steil, seinen Rückhand-Pass verpasste Daniel Obersteiner in der Mitte knapp (41.). Eine vor Sebastian Dahm freie Scheibe erreichte Moutrey als erster, er schaufelte den Puck mit der Rückhand und Metallkontakt aus kürzester Distanz über das Ziel (42.). Dann ging Nick Pastujov mit viel Tempo mittig steil, er verlud am Ende seines Durchbruchs auch Evan Cowley, dessen Beinschoner aber noch den Weg in die kurze Ecke versperrte (43.). Als Carter Turnbull auf der rechten Seite flach und ohne Gegenwehr zum Tor zog, packte Sebastian Dahm ein starkes Catcher-Save aus, zeitgleich hatte Jesper Jensen Aabo aber hinter dem Kasten Nick Moutrey umgegrätscht: Nach kurzem Review entschieden die Schiedsrichter auf Slew Footing, sodass der Däne unter die Dusche geschickt wurde (46.). Klagenfurt hielt in der fünfminütigen Phase numerischer Unterlegenheit mit insgesamt acht Clearings gut dagegen, zeitweise spielten die Italiener sogar „Sechs-gegen-Vier“. Erst 40 Sekunden vor Ablauf der Strafe traf Asiago dann doch: Misley fälschte einen Gennaro-Versuch aus dem Slot so ab, dass Dahm prallen lassen musste, Nick Saracino verwertete den Rebound aus spitzem Winkel mit der Rückhand (50.). Die Rotjacken gerieten nach dem ersten Gegentreffer leicht ins Wanken und kassierten gut zwei Minuten später einen zweiten: Senna Peeters blieb beim Aufbauversuch im Zweikampf zwischen Maier und Turnbull hängen, der Kanadier schnappte sich die Scheibe, zog frei zum Tor und lupfte sie mit der Vorhand unter die Querlatte (53.).
Nun reagierte Klagenfurt in Person von Fabian Hochegger: Der Eigenbauspieler, nach langer Verletzungspause in seinem ersten ICE-Saisonspiel, trat zum partiellen Breakaway über halbrechts an und schoss aus vollem Lauf, die Scheibe detonierte mit viel Pech an der Querlatte (54.). Nachdem Luke Moncada in Fußballer-Manier vom Torraum aus erfolglos geblieben war (56.), kamen die Gastgeber zu einem späten Überzahlspiel, das sie auch zu ihrem zweiten Powerplaytreffer nutzten: Gazzola schlenzte (bei “Sechs-gegen-Vier“) aus dem hohen Slot und vor dem Torraum fälschte Bryce Misley mit der Schlägerschaufel unhaltbar ab (59.). Damit trennte die beiden Teams knapp zwei Minuten vor dem Ende nur noch ein Tor, Asiago stürmte weiter, bei einem Saracino-Wraparound blockierte Sebastian Dahm aber die kurze Ecke gut mit seinem Beinschoner (60.). Die Rotjacken arbeiteten die Scheibe danach aus ihrem eigenen Drittel, Senna Peeters wurde am Weg zum Empty Netter noch abgefangen, der folgende Saracino-Aufbaupass blieb aber in der neutralen Zone im Skate von Thomas Hundertpfund hängen. Der Kapitän schoss nach Doppelpass mit Peeters in das verwaiste Tor ein und fixierte 13 Sekunden vor dem Ende den 5:3-Endstand aus KAC-Sicht. (HB)
Post Game-Kommentar von Head Coach Kirk Furey:
„Ich finde, wir kamen sehr gut aus der Länderspielpause, wir kontrollierten die heutige Partie in den ersten beiden Dritteln. Danach hat man aber wieder gesehen, warum wir immer die „60-Minuten-Leistung“ predigen und einfordern. Wir wurden zu passiv, Asiago hat im Schlussabschnitt gedrückt, wir bekamen von Sebastian Dahm aber einige wichtige Saves. Es ist eine lange Reise hierher, ein unangenehmes Spiel, also sind wir mit den drei Punkten zufrieden. Nach den guten 40 Minuten haben wir uns zu sehr auf der deutlichen Führung ausgeruht, heute ging es gut, aber wir müssen daraus lernen. Wir nehmen diese Erfahrung und den Sieg mit.“