Aktuelles:
Der EC Salzburg hat sein leichtes Formtief von vor der November-Länderspielpause längst überwunden: Der 6:2-Heimsieg am Freitagabend gegen Olimpija Ljubljana war bereits wieder der neunte Erfolg in den letzten zwölf Partien. Parallel sorgten die Roten Bullen mit dem Vorstoß bis in das Viertelfinale der Champions Hockey League für Furore. Das Engagement auf der internationalen Ebene bedingte auch mehrere Spielverschiebungen in der heimischen Meisterschaft, sodass die Tabelle aktuell ein in Bezug auf den Titelverteidiger trügerisches Bild abgibt: Im Ranking nach absoluten Zahlen liegt Salzburg lediglich auf den fünften Platz, gemessen am aussagekräftigeren Punkteschnitt haben die Red Bulls (2,00) jedoch schon zum Zweiten, FehérvárAV19 (2,03), aufgeschlossen. Die bisherige ICE-Saison des amtierenden Meisters kennzeichnet hinsichtlich der Special Teams ein Paradoxon: Das Team von Head Coach Oliver David führt die ligaweite Powerplay-Wertung mit Respektabstand und dem Fabelwert von 31,5 Prozent an, hat in zehn der letzten zwölf Partien in Phasen numerischen Vorteils angeschrieben. Gleichzeitig verfügt Salzburg aber auch über das statistisch schwächste Penalty Killing im Bewerb, die entsprechende Erfolgsquote liegt derzeit bei nur 72,7 Prozent.
Spieler im Fokus:
Einen Einstand nach Maß bei seinem neuen Arbeitgeber legte der im November verpflichtete Scott Kosmachuk hin: Der Kanadier punktete seit seinem Wechsel nach Salzburg in jedem seiner zehn Ligaspiele und hält insgesamt bei 14 Zählern (sechs Tore, acht Assists). In seiner Zeit bei Villach (2020 bis 2022) nicht zu seinen Lieblingsgegnern zählte jedoch der EC-KAC: Kosmachuk beendete acht seiner zwölf Karrierespiele gegen Klagenfurt ohne Scorerpunkt und erzielte insgesamt auch nur zwei Tore gegen die Rotjacken. Gegen den Rekordmeister als treffsicher erwies sich hingegen Peter Hochkofler, der als einziger Salzburger bei beiden Saisonduellen mit dem EC-KAC eingeschossen hat. Der gebürtige Italiener, der mittlerweile über einen rot-weiß-roten Reisepass verfügt, ist am besten Weg dazu, die zehnte Saison seiner Profikarriere zur offensiv ertragreichsten zu machen: Aktuell 15 Zähler aus 25 Partien sorgen für einen individuellen Punkteschnitt von 0,60, was einer Steigerung von 135,5 Prozent gegenüber seinen ersten neun Spielzeiten beim Serienmeister entspricht. Besonderes Interesse wird in Klagenfurt wieder Nash Nienhuis hervorrufen: Der Sohn von Kraig, dem legendären KAC-Stürmer aus der ersten Hälfte der 1990er-Jahre, absolviert bei den Red Bulls bislang eine solide erste Profisaison. Aktuell elf Zähler machen ihn zum viertbesten Scorer unter den (formell) österreichischen Verteidigern in der Liga.
Bilanz gegen den EC-KAC:
Obwohl die Roten Bullen erst 2004, also vier Jahre nach der Liga-Neugründung, in die höchste Spielklasse aufgestiegen sind, hat der EC-KAC seit der Zäsur von 2000 gegen keinen anderen Klub mehr Partien bestritten. Von den bislang 175 Begegnungen zwischen den beiden Vereinen, die 13 der letzten 17 Meistertitel unter sich aufgeteilt haben, gingen 95 an Salzburg, 80 Mal hatte Klagenfurt das bessere Ende für sich. Exakt 60 Prozent der Konfrontationen brachten einen Erfolg für das jeweils gastgebende Team: In der Kärntner Landeshauptstadt haben die Rotjacken in der historischen Bilanz die Nase mit 49:39 Siegen vorne, in der Mozartstadt führen die Red Bulls mit 56:31. In der jüngeren Vergangenheit hatte der aktuelle ICE-Titelverteidiger Oberwasser, er entschied 16 der letzten 25 Konfrontationen für sich. Die beiden Begegnungen im laufenden Spieljahr endeten jedoch jeweils mit KAC-Erfolgen, der Rekordmeister hat damit am Sonntag die Chance, erstmals seit der Halbfinalserie im Meisterjahr 2021 wieder drei Siege hintereinander gegen Salzburg zu feiern.
Das letzte Duell:
Für den EC-KAC liegt das jüngste direkte Duell mit keinem der ICE-Konkurrenten zeitlich weiter zurück als mit dem EC Salzburg, die beiden Teams standen sich zuletzt am 20. Oktober gegenüber. Damals setzten sich die Rotjacken trotz fünf fehlender Stammkräfte im Sturm auswärts im Volksgarten mit 3:2 nach Verlängerung durch. Zwischen Treffern von Ryan Murphy und Peter Hochkofler schrieben für Rot-Weiß Maximilian Preiml und Matt Fraser an, in der Overtime verwandelte Johannes Bischofberger einen Penalty Shot zum Auswärtssieg. Spielerisch hatten die Roten Bullen in dieser Begegnung recht deutliche Vorteile, in keiner anderen Ligapartie in der laufenden Saison verbuchte der EC-KAC weniger Puckbsitz-Anteile bei Even Strength (40,3 Prozent). Die Klagenfurter verstanden es aber recht gut, den Gegner auf den Außenpositionen zu halten: Von Salzburgs in Summe 68 Torschussversuchen kam nur ein gutes Viertel (19) aus dem Slot. Auffälligste KAC-Akteure in dieser Begegnung waren Goalie Sebastian Dahm (36 Saves), Verteidiger David Maier (22:47 Time-on-Ice, Höchstwert im Team) und Stürmer Johannes Bischofberger (Tor, Assist sowie die meisten Torschüsse und Offensivzoneneintritte in seiner Mannschaft).
Spielbericht: „KAC siegt in Salzburg“ (kac.at, 20.10.2024)