Das Merkur Eisstadion ist das erste in der Liga, das die Rotjacken 2024/25 zum bereits zweiten Mal bereisen. Die Gastgeber in der Partie am Sonntag, die Graz99ers, stellt kac.at hier ausführlich vor.

Aktuelles:

Die Graz99ers empfangen den EC-KAC auf Tabellenplatz fünf liegend. Zum ersten Mal in der laufenden Spielzeit hat die Truppe von Harald Lange und Nate DiCasmirro zuletzt drei Spiele hintereinander verloren: Auf eine 2:6-Heimniederlage gegen Fehérvár AV19 folgten ein 1:2 nach Penaltyschießen gegen den EC VSV auf eigenem Eis und am Freitag (im übrigens ersten Saisonduell mit dem Titelverteidiger) ein 2:3 nach Verlängerung beim EC Salzburg. Die Steirer fanden zuletzt nur schwerlich Wege, ihre offensive Durchschlagskraft zur Entfaltung zu bringen, ihr Torschnitt pro Partie liegt im Dezember bislang (2,25) noch um ein knappes Drittel niedriger als im November (3,44). Auch über die gesamte Spielzeit hinweg betrachtet, reihen sich die 99ers hinsichtlich der Produktivität im Angriff im Vergleich aller 13 Teams lediglich auf dem achten Rang ein, während ihr Gegentorschnitt der viertniedrigste in der Liga ist. Auf eigenem Eis bilanzierten die Murstädter heuer ausgeglichen, sechs Siegen stehen sechs Niederlagen gegenüber. Noch deutlich Raum für Verbesserung weisen die Ergebnisse in den Begegnungen mit hochklassigen Gegnern auf: Graz hat aus neun Saisonspielen gegen die Top-Sechs der aktuellen ICE-Tabelle nur acht von 27 möglichen Punkten eingefahren.

Spieler im Fokus:

Bei der Overtime-Niederlage bei Meister Salzburg am Freitag erzielte Lukas Haudum (jeweils im Powerplay) beide Treffer der 99ers. Der im Sommer von Klagenfurt nach Graz gewechselte Stürmer führt mit 23 Punkten (acht Tore, 15 Vorlagen) mittlerweile die teaminterne Scorerwertung an. Nach sechs Zählern in vier Dezember-Partien liegt sein Punkteschnitt (0,88) mittlerweile nahezu exakt auf dem Level aus seiner famosen KAC-Saison 2023/24 (0,89). Ein sehr gutes Jahr im Trikot der Steirer hat bislang auch ein weiterer Ehemaliger der Rotjacken: Verteidiger Michael Kernberger hat heuer bereits drei Game Winning Goals erzielt (teaminterner Bestwert) und kann zudem mit +6 auf die zweitbeste Plus/Minus-Bilanz aller 99ers-Kaderspieler verweisen. Der Klagenfurter ist auf bestem Wege, seine vierte Saison an der Mur, die zehnte seiner Profilaufbahn, zur stärksten seiner Karriere zu machen: Sein Punkteschnitt 2024/25 liegt um satte 85,9 Prozent über jenem aus seiner bisherigen Zeit in der ICE (bzw. zuvor EBEL). Nach starkem Saisonstart mit vier Treffern in den ersten fünf Partien zuletzt etwas weniger produktiv präsentierte sich Paul Huber: Der im Sommer von Meister Salzburg in seine Heimatstadt zurückgekehrte Stürmer schoss im Verlauf der letzten 16 Partien zwar nur in den beiden Spielen gegen Tabellenführer Fehérvár AV19 ein, gehört mit seiner Präsenz im Nahbereich des Kastens aber meist zu den auffälligsten Akteuren der 99ers. Die Angriffsformation mit ihm, Lukas Haudum und Manuel Ganahl war im jüngsten Duell mit den Rotjacken die deutlich aktivste der Grazer und verbuchte in dieser Konstellation 61 Prozent Puckbesitz bei 20:7 Even Strength-Torschussversuchen.

Bilanz gegen den EC-KAC:

Die Graz99ers gehören (neben dem EC-KAC, dem EC VSV und den Black Wings Linz) jenem Quartett an Klubs an, die seit der Liga-Neugründung im Jahr 2000 durchgehend in Österreichs höchster Spielklasse vertreten sind. Dementsprechend lange ist die Historie an Duellen zwischen den Steirern und dem Rekordmeister, am Sonntag trifft man sich zum bereits 149. Mal. Die bisherige Bilanz spricht mit 98 gegenüber 50 Siegen klar für Rot-Weiß, das Torverhältnis (517:352) fällt ebenfalls recht deutlich aus. Auch in der jüngeren Vergangenheit setzte sich in den direkten Konfrontationen überproportional oft der EC-KAC durch: Von den letzten elf Duellen gingen neun an die Klagenfurter, die Graz in diesem Zeitraum zudem auf insgesamt nur 17 Treffer limitierten. Besonders in der steirischen Landeshauptstadt fühlten sich die Rotjacken meist sehr wohl: Sie reisten bei 20 ihrer letzten 25 Auftritte in Liebenau mit zumindest einem Zähler im Gepäck nach Hause zurück, 17 dieser Begegnungen wurden von den Kärntnern gewonnen. KAC-Gastspiele im nunmehrigen Merkur Eisstadion beinhalten außerdem nahezu eine Torgarantie: In 72 Auswärtspartien gegen die 99ers seit 2000 blieb der Rekordmeister nur zwei Mal (im Oktober 2005 und zuletzt im September 2013) ohne Treffer.

G99-KAC (22.11.2024)G99-KAC (22.11.2024)

Das letzte Duell:

Nachdem die Graz99ers das erste Saisonduell mit dem EC-KAC in Klagenfurt für sich entschieden hatten, revanchierten sich die Rotjacken beim jüngsten Aufeinandertreffen am 22. November mit einem 4:0-Auswärtssieg. David Maier und Nick Pastujov im Powerplay erwischten Goalie Jonas Gunnarsson im ersten Abschnitt jeweils in der kurzen Ecke, danach spielten die Klagenfurter smartes Auswärts-Eishockey und waren aus zwei Kontern heraus (Fabian Hochegger, Jan Muršak) noch zwei Mal erfolgreich. Schlüssel zum Erfolg der Rotjacken war das gute Verhalten in der Defensivzone, mit dem die 99ers mehrheitlich auf den Außenpositionen gehalten wurden: Beide Teams kamen auf neun Torschüsse aus dem Slot, insgesamt gab Graz aber 32 ab, Klagenfurt hingegen nur 17. Unterstrichen wurde die gute Kontrolle des Zentrums seitens der Kärntner vom Umstand, dass gleich vier 99ers-Verteidiger mehr Torschussversuche verbuchten als der schussfreudigste Stürmer. Fels in der Brandung im rot-weißen Defensivverbund war einmal mehr Jesper Jensen Aabo, der mit 23:50 Minuten die höchste Time-on-Ice aller Feldspieler beider Teams verbuchte und zudem mit zwölf Scheibeneroberungen und einer 58-prozentigen Erfolgsquote in Zweikämpfen in Erscheinung trat.

Spielbericht: „Shutout-Sieg prolongiert Auswärtsserie“ (kac.at, 22.11.2024)