Aktuelles:
Der HCB Südtirol spielte bislang eine herausragende Saison, die Füchse führen derzeit die Tabelle der win2day ICE Hockey League an und haben 2024/25 noch nie zwei Partien am Stück verloren. In der letzten Runde vor Weihnachten am vergangenen Sonntag blieb der HCB allerdings zum sechsten Mal in der laufenden Spielzeit ohne Punktgewinn: Im Auswärtsspiel bei den Vienna Capitals setzte es trotz zwischenzeitlicher 2:1-Führung eine 2:3-Niederlage. Bolzano/Bozen erzielte heuer bislang 3,50 Treffer pro Partie, also um satte 17,2 Prozent mehr als in seinen ersten elf Jahren in der Liga. Ihren aktuellen Gegentorschnitt (2,39) haben die Südtiroler zwar in drei der letzten fünf Saisonen unterboten, aktuell entspricht der Wert aber dennoch dem besten im ligaweiten Vergleich. In der jüngeren Vergangenheit entwickelte die Mannschaft von Head Coach Glen Hanlon die beeindruckende Fähigkeit, Begegnungen, in denen in regulärer Spielzeit kein Sieger ermittelt werden konnte, zu ihren Gunsten zu entscheiden: Sämtliche sechs Verlängerungen oder Penaltyschießen, die der HCB heuer bestritten hat, endeten mit einem Erfolg der Füchse, seit Beginn der Saison 2022/23 stehen damit beeindruckende 19 Siege aus 21 Partien, die eine Overtime oder ein Shootout erlebten, zu Buche.
Spieler im Fokus:
Als offensiv sehr gefährlich präsentierte sich in den beiden bisherigen Saisonduellen mit dem EC-KAC neuerlich Anthony Salinitri: Der Kanadier mit italienischem Reisepass hat drei Treffer selbst erzielt und zwei weitere vorbereitet. Damit baute der Stürmer seine für ihn sehr positive Bilanz gegen Klagenfurt weiter aus, er hält nach zehn Karrierespielen gegen die Rotjacken (für Asiago, Graz und seinen aktuellen Klub) bei ebenso vielen Torerfolgen. Teaminterner Topscorer der Füchse ist aktuell allerdings Adam Helewka (elf Tore, 14 Assists), der im Sommer nach letztjährigen Engagements in Finnland und Tschechien in die win2day ICE Hockey League zurückgekehrt ist: Der spielgestaltende Angreifer verbuchte seit dem klaren Auswärtssieg in Klagenfurt im ersten Saisonduell Ende Oktober in acht von 19 Partien Multiple Point Games. Ein weiterer Ex-Innsbruck-Import, der heuer in Südtirol aufläuft und zum Erfolg des Tabellenführers beiträgt, ist Simon Bourque. Der mobile Allround-Verteidiger agiert in der eigenen Zone stabil und mit geringer Fehlerquote, vorne punktet er regelmäßig und spielt vor allem im Powerplay eine zentrale Rolle an der blauen Linie. So beendete er nur einen seiner letzten elf Einsätze mit einer negativen Plus/Minus-Bilanz.
Bilanz gegen den EC-KAC:
Seit der HCB Südtirol im Jahr 2013 in die damalige EBEL kam, duellierte er sich 74 Mal mit dem EC-KAC. Die Mehrheit dieser Begegnungen endete mit Siegen für die Klagenfurter, die in der historischen Bilanz die Nase mit 40:34 Erfolgen vorne haben. Allerdings machten die Füchse in der jüngeren Vergangenheit viel Boden gut: Von den letzten zehn Konfrontationen gingen gleich acht an die Südtiroler. Nur unwesentlich besser fällt das rot-weiße Fazit für in Bolzano/Bozen ausgetragene Partien aus, die Rotjacken konnten drei ihrer jüngsten zehn Auftritte in der nunmehrigen Sparkasse Arena erfolgreich gestalten, bei zwei weiteren nahmen sie zumindest einen Zähler mit nach Hause. Ein HCB-Offensivfeuerwerk wie im ersten Saisonduell heuer, das mit einem 7:2-Auswärtssieg in Kärnten endete, gehört historisch betrachtet eher zu den Ausnahmen, war es doch die einzige der letzten 61 Begegnungen, die mehr als vier Südtiroler Treffer erlebte.
Das letzte Duell:
Die jüngste Begegnung zwischen den beiden Klub liegt einen knappen Monat zurück: Am 29. November setzte sich der HCB Südtirol zu Hause knapp mit 4:3 nach Penaltyschießen durch. Die Rotjacken lagen in dieser Partie zwischenzeitlich mit 2:0 und 3:2 in Führung, einen Punktgewinn ermöglichte aber erst eine erfolgreiche Challenge des vermeintlichen Siegestreffers der Gastgeber sieben Sekunden vor dem Ende der regulären Spielzeit. Klagenfurt hatte in dieser Partie mit Florian Vorauer (35 Saves) einen starken Rückhalt, dieser sah sich jedoch gleich 20 HCB-Torschüssen aus dem Slot gegenüber – also mehr als doppelt so vielen wie die jeweiligen Gegner der Rotjacken in den übrigen 28 Saisonspielen verbuchten (9,5). Nicht zuletzt aufgrund des krankheitsbedingten Ausfalls von Jan Muršak hatte der EC-KAC in diesem Spiel massive Probleme am Faceoff-Punkt: Die Kärntner entschieden nur 36,5 Prozent der Scheibenaufwürfe für sich, stabilisierten sich in der Zwischenzeit aber und lagen in jeder der sieben Partien seither über der 50-Prozent-Marke.
Spielbericht: „Rotjacken holen Punkt beim Tabellenführer“ (kac.at, 29.11.2024)