Aktuelles:
Die Vienna Capitals fuhren rund um Weihnachten zwei bemerkenswerte Siege gegen das Spitzenduo der ICE-Tabelle ein, sie setzten sich gegen den HCB Südtirol zu Hause mit 3:2 durch und blieben bei Fehérvár AV19 (3:0) sogar ohne Gegentor. Doch wie schon in der gesamten Spielzeit sollte dem Hauptstadt-Klub auch diesmal kein dritter Erfolg hintereinander gelingen, am Montag unterlagen die Caps bei Olimpija Ljubljana mit 3:5. In Slowenien egalisierte Wien zwei Zwei-Tore-Rückstände, kassierte aber 75 Sekunden vor dem Ende bei numerischer Unterlegenheit den entscheidenden Gegentreffer, den die Drachen danach noch mit einem Empty Net-Tor absicherten. Das Team von Gerry Flemming weist weiterhin eine nur unterdurchschnittliche Produktivität in der Offensive auf, im Schnitt 2,32 Tore pro Partie sind im ligaweiten Vergleich der drittniedrigste Wert, in lediglich zwei Saisonspielen, jeweils gegen Schlusslicht Innsbruck, erzielten die Capitals in regulärer Spielzeit mehr als drei Treffer. Einem besseren Zwischenfazit zur Spielzeit 2024/25 aus gelb-schwarzer Sicht steht auch die recht dürftige Heimbilanz im Weg: Wien holte auswärts (mit 26) mehr als doppelt so viele Punkte wie zu Hause (zwölf), in der Steffl Arena gingen elf von 15 Begegnungen verloren.
Spieler im Fokus:
Hinter fünf Importspielern als bester Österreicher in der teaminternen Scorerwertung platziert sich aktuell Leon Wallner, für den sieben Tore und fünf Vorlagen zu Buche stehen. Der 22-Jährige sammelte in den letzten drei Partien vier Zähler und hat sich als Spezialist für Spiele gegen größere Kaliber erwiesen: Sämtliche seiner sieben Saisontreffer erzielte er gegen Mannschaften, die aktuell das Spitzentrio der Ligatabelle bilden. Dass das Powerplay (nur ein Tor aus den jüngsten 16 Überzahlspielen, saisonal die drittniedrigste Erfolgsquote ligaweit) zu Wiens Problemzonen zählt, ist nur zu einem geringen Teil der Performance von Willie Raskob geschuldet: Der Verteidiger assistierte zu satten zwölf der 15 Caps-Tore bei numerischem Vorteil. Auch aus den beiden bisherigen Saisonduellen mit dem EC-KAC ging der US-Amerikaner mit drei Torvorlagen als punktebester Spieler der Donaustädter hervor. Im Zentrum des Interesses wird am Neujahrstag auch Erik Kirchschläger stehen: Die mit 429 Einsätzen etablierte Ligagröße hat einen langen, verletzungsbedingten Leidensweg hinter sich, erst am Samstag bestritt der Verteidiger seine erste ICE-Partie nach 396 Tagen. Gegen die Rotjacken wartet das erste Heimspiel im Trikot seines neuen Arbeitgebers auf den 70-fachen Nationalspieler, der 2022 im Kader des Team Austria bei der A-Weltmeisterschaft stand.
Bilanz gegen den EC-KAC:
Die Vienna Capitals kamen ein Jahr nach der Liga-Neugründung in die höchste Spielklasse Österreichs, sind also seit 2001 kontinuierlich Gegner des EC-KAC. Seither kam es zu 160 direkten Begegnungen, von denen die Rotjacken 89 für sich entscheiden konnten, während die Donaustädter 71 Siege einfuhren. Klagenfurt konnte seine Bilanz gegen Wien in der jüngeren Vergangenheit deutlich verbessern, jedes der letzten sieben Duelle ging an Rot-Weiß. Stürmer Matt Fraser verbuchte im Verlauf dieser Siegesserie nicht weniger als acht Treffer. Der Rekordmeister überzeugte gegen den Hauptstadt-Klub zuletzt vor allem in der Defensive, die jüngsten zehn Aufeinandertreffen erlebten in Summe nur 20 Tore der Capitals (während die Kärntner 41 Mal anschreiben konnten). Eine hervorragende Erfolgsquote weist der EC-KAC insbesondere in Auswärtsspielen in Kagran auf: Elf der letzten 14 Konfrontationen in der Steffl Arena brachten einen Sieg der Rotjacken, deren letzte Niederlage in der Bundeshauptstadt vom 6. Januar 2023 datiert, also fast zwei Jahre zurückliegt.
Das letzte Duell:
Die Vienna Capitals und der EC-KAC standen sich zuletzt im vorgezogenen Spiel der 25. Runde gegenüber, am 29. Oktober siegten die Rotjacken auswärts mit 5:3. Die Wiener verfügten nach dem ersten Abschnitt über eine 2:0-Führung, Klagenfurt kämpfte sich aber in die Partie zurück und entfaltete in der Folge gehörige offensive Durchschlagskraft: 3,73 Expected Goals (xG) stellten den zweithöchsten Wert der Kärntner in einem Auswärtsspiel der laufenden Saison dar. Die Entscheidung zu seinen Gunsten führte Rot-Weiß mit einem Doppelschlag im dritten Durchgang herbei, als Nick Petersen und Thomas Hundertpfund einen 2:2-Gleichstand binnen 13 Sekunden in einen 4:2-Vorsprung verwandelten. Den Rotjacken gelang es in dieser Begegnung wesentlich besser als den Donaustädtern, in die gefährlichen Zonen des Spielfelds vorzudringen: Der EC-KAC verbuchte einen Torschuss aus dem Slot pro 36 Sekunden Offensivzonen-Puckbesitz, bei den Capitals lag dieser Wert hingegen bei 1:48 Minuten, also mehr als drei Mal so hoch.
Spielbericht: „EC-KAC zurück auf der Siegerstraße“ (kac.at, 29.10.2024)