Mit einer äußerst stabilen Auswärtsleistung holte der EC-KAC am Dienstagabend Fehérvár AV19 von der Tabellenspitze, nach dem 4:0-Sieg in Ungarn stehen die Rotjacken nun selbst auf Platz eins.

Die erste große Möglichkeit der Gastgeber, ein „Zwei-gegen-Eins“-Konter, wurde von Tobias Sablattnig mit einem beherzten Hechtsprung auf den von István Terbócs geführten Puck vereitelt (3.), auf der Gegenseite scheiterte der am Torraum alleine gelassene Nick Petersen aus spitzem Winkel an Goalie Rasmus Reijola (4.). Ein erstes Unterzahlspiel überstand Klagenfurt souverän, danach scheiterten in der Offensive Simeon Schwinger im Konter (8.) und Matt Fraser von den linken Hashmarks aus (11.). Fehérvárs beste Gelegenheit im ersten Drittel war ein Gegenstoß, den Chris Brown vom linken Flügel aus abschloss, der Puck sprang hinter Sebastian Dahm auf das Eis, Petersen kickte ihn vor einem Gegenspieler aus dem Torraum (11.). Der KAC-Topscorer leitete dann vom rechten Rückraum aus den rot-weißen Führungstreffer ein: Er tippte den Puck an die Halfwall zu Matt Fraser, dessen präzises Querzuspiel im Zentrum Jan Muršak mit der Rückhand annehmen und flach in die Maschen setzen konnte (14.). Die Kärntner verdoppelten ihren Vorsprung in Spielminute 18: Im Vierkampf an der linken Bande in der neutralen Zone (Fraser und Petersen gegen Sebők und Erdély) grub Nick Petersen den Puck aus, startete den „Zwei-auf-Eins“-Vorstoß mit David Maier und schloss diesen aus dem linken Anspielkreis aus mit einem halbhohen Schlenzer in die lange Ecke erfolgreich selbst ab.

Im zweiten Abschnitt flog eine From-Deflection in Parabelkurve über Goalie und Tor (21.), im gleichen Shift stellte der Däne aber auf 3:0 für die Klagenfurter: An der linken Seite der defensiven blauen Linie stocherte Thimo Nickl den Puck zu Daniel Obersteiner, dieser ging bis zur Halfwall steil und passte dann so ideal an die lange Stange quer, dass From nur noch die Schaufel hinhalten musste (22.). Schwinger schloss am Ende eines Odd Man Rushes aus dem Slot zu zentral ab (26.), der im Powerplay mittig zwischen zwei Verteidigern durchbrechende Chase Berger schlenzte über das Ziel (27.). Es folgten zwei Überzahlphasen für den EC-KAC, die ohne Treffer blieben: Pastujovs Wristshot von links aus wurde von Reijola gehalten (30.), Herburger traf per Onetimer aus kurzer Distanz nur den Beinschoner des finnischen Schlussmanns, Muršak und Pastujov vermochten aus spitzen Winkeln den Rebound nach Unterweger-Fernschuss nicht zu verwerten (jeweils 31.). Der an diesem Abend sehr spielfreudige Slowene im Trikot der Rotjacken scheiterte aus kurzer Distanz an Reijolas Schulter (34.), auf Seiten der Gastgeber zog Tim Campbell nach gewonnenem Faceoff vom hinteren Ende des Anspielkreises aus ab, die Scheibe segelte nur hauchdünn über die lange Kreuzecke (37.). Zwei dicke Gelegenheiten ergaben sich vor der zweiten Pause noch für Nick Petersen: Er blieb bei einem partiellen Breakaway jedoch am Goalie hängen (38.) und setzte einen gezogenen Schlenzer aus der Halbdistanz nur an die Stange (39.).

An der Charakteristik der Begegnung änderte sich auch im dritten Drittel nichts, Fehérvár AV19 kam zwar zu mehr Torschüssen, diese wurden jedoch primär von den Außenpositionen abgegeben und somit meist zur sicheren Beute von Sebastian Dahm. Stark parierte der KAC-Goalie mit seinem Beinschoner einen Wristshot von Rasmus Kulmala aus dem Slot nach Klagenfurter Turnover (45.). Seine stärkste Parade der Partie zeigte der Däne, als eine „Vier-gegen-Vier“-Phase eigentlich gerade in ein Powerplay für die Rotjacken überging: Den zwischen den Hashmarks völlig frei zum Abschluss gekommenen Martin Štajnoch verneinte der Torhüter eindrucksvoll mit der Fanghand (48.). So ging auch der vierte Treffer in dieser Begegnung auf das Konto des EC-KAC: Daniel Obersteiner verzog nach Net Drive über rechts, holte sich aber an der linken Halfwall den Puck zurück und passte diesen im Rückraum quer zu Nick Petersen, der mit einem Handgelenksschuss unter dem Catcher hindurch Rasmus Reijola erneut bezwang und seine bärenstarke Vorstellung krönte (57.). Gut eine Minute vor Schluss hielt Sebastian Dahm sein siebtes Saison-Shutout selbst fest, als er gegen den über rechts flach zum Tor gezogenen Brown unten alles zumachte (59.). Die Rotjacken revanchierten sich bei Fehérvár AV19 für die 0:4-Auswärtsniederlage vom September mit dem gleichen Score, stürzten die Ungarn von der Tabellenspitze und setzten sich (erstmals in der laufenden Saison) selbst an diese.

Post Game-Kommentar von Head Coach Kirk Furey:

„Wir haben in den letzten beiden Tagen darüber gesprochen, dass wir erstens das Tempo in unserem Spiel erhöhen und es zweitens nicht zu kompliziert anlegen wollen. Das haben wir sehr gut umgesetzt. Der Start in die Partie war stark, die Beine waren von Beginn an da, so wanderte das Momentum früh zu uns. Diesen Weg haben wir dann über die vollen 60 Minuten hinweg nicht verlassen. Von Anfang bis zum Ende solide, wohl eines unserer besten Spiele heuer, wenn man die Qualität des Gegners miteinbezieht. Wir freuen uns sehr über diesen Sieg und dürfen ihn auch ein wenig genießen – auf der langen Heimfahrt und morgen an einem trainingsfreien Tag. Dann geht es zurück an die Arbeit und rein in die Vorbereitung auf ein großes Wochenende.“

ICE Hockey League, 46. Runde
28. Jänner 2025 / 19:15 Uhr
MET Aréna, Székesfehérvár, HUN, 3.422 Zuschauer
ICE
Fehérvár AV19
0
:
4
(0:2, 0:1, 0:1)
EC-KAC
Schiedsrichter
Fichtner (AUT), Sternat (AUT)
Aufstellung EC-KAC
Dahm (Vorauer) Unterweger-Nickl, Jensen Aabo-Maier, Sablattnig-Strong, Preiml Fraser-Muršak-Petersen, Herburger-Hundertpfund-From, Obersteiner-Pastujov-Schwinger, Lam-van Ee-Hochegger
Fehlende Spieler
Bischofberger, Gomboc (beide verletzt), Peeters (angeschlagen)
Torfolge
0:1 Jan Muršak (13:02/Matt Fraser, Nick Petersen) 0:2 Nick Petersen (17:20/Matt Fraser) 0:3 Mathias From (21:46/Daniel Obersteiner, Thimo Nickl) 0:4 Nick Petersen (56:33/Daniel Obersteiner, Tobias Sablattnig)