Aktuelles:
Die Black Wings Linz rehabilitierten sich für einen sehr dürftigen Saisonstart (mit 0:12 Punkten und 1:14 Toren aus den ersten vier Partien) eindrucksvoll: Beginnend mit einem Overtime-Auswärtssieg in Villach am 25. Oktober punkteten die Oberösterreicher bis Weihnachten in 18 von 19 Partien. Danach riss der sprichwörtliche Faden wieder, am Freitag kommt der aktuelle Tabellenfünfte mit drei Regulation-Niederlagen am Stück nach Klagenfurt: Auf ein 1:4 gegen Fehérvár AV19 und ein 2:5 bei den Graz99ers folgte am Neujahrstag ein 2:4-Verlust auf eigenem Eis gegen Titelverteidiger Salzburg. Auch wenn Linz zuletzt wieder mehr Gegentreffer hinnehmen musste, so liegen die Vorzüge der Mannschaft insgesamt eher in der Defensive, der aktuelle Schnitt von 2,69 Verlusttoren pro Saisonspiel ist der zweitbeste der Black Wings im Verlauf der letzten zehn Spielzeiten. Das heuer zunächst noch mehr als durchwachsene Powerplay (nur drei Überzahltreffer in den 13 Spielen bis zum International Break) entwickelte sich in den vergangenen Wochen zu einer der größten Waffen der Truppe von Head Coach Philipp Lukas: In den elf Partien seit Anfang Dezember konvertierte man herausragende 34,3 Prozent aller Überzahlspiele in einen Torerfolg.
Spieler im Fokus:
In prächtiger Form präsentierte sich bei Linz zuletzt Routinier Sean Collins, der in acht der letzten zehn Partien punktete und dabei in Summe zehn Zähler auf sein Konto brachte. Der Mittelstürmer steuerte am Mittwoch bei der Heimniederlage gegen Salzburg auch beide Black Wings-Treffer bei und liegt mittlerweile sowohl nach Toren (zwölf) als auch nach Punkten (25) auf den zweiten Rängen der jeweiligen teaminternen Wertungen. Im letzten Duell mit Klagenfurt zu den auffälligsten Akteuren der Black Wings zählte Shawn St-Amant, der in dieser Begegnung die höchste Time-on-Ice aller Stürmer der Oberösterreicher (19:35 Minuten) verzeichnete, einen Treffer selbst erzielte und einen weiteren vorbereitete. Wie seine Mannschaft strauchelte der Kanadier aber seit Weihnachten, er blieb in drei Partien ohne Zähler und riss dabei ein -7-Rating in der Plus/Minus-Bilanz auf. In der Defensive versteht auch in seinem dritten Jahr beim Verein Logan Roe zu überzeugen: Der US-Amerikaner fand in den vergangenen Wochen auch sein offensives Mojo wieder, aus den letzten neun Partien stehen für ihn nicht weniger als zwölf Scorerpunkte zu Buche. Er verfügt über das aktuell beste Plus/Minus-Saldo im Linzer Kader, seine +14-Wertung übertrifft insbesondere jene seiner Verteidigungskollegen (keiner besser als +3) sehr deutlich.
Bilanz gegen den EC-KAC:
Die Black Wings Linz spielen seit der Liga-Neugründung im Jahr 2000 durchgehend in Österreichs höchster Spielklasse und sind unter allen aktuell im Bewerb vertretenen Klubs neben dem EC Salzburg der einzige, gegen den der EC-KAC historisch öfter verloren als gewonnen hat: Von den bislang 153 Begegnungen gingen 72 an die Kärntner und 81 an die Oberösterreicher, die auch im Torverhältnis (450:421) die Nase vorne haben. In der jüngeren Vergangenheit agierten die Rotjacken gegen Linz jedoch häufig recht erfolgreich: Dem Black Wings-Erfolg beim letzten Aufeinandertreffen waren sechs Klagenfurter Siege hintereinander vorangegangen, zwölf der letzten 17 Duelle gingen an Rot-Weiß. Das Team von Head Coach Philipp Lukas machte in den vergangenen Jahren vor allem auf Klagenfurter Eis eine gute Figur: Seit Beginn der Saison 2019/20 fuhr der EC-KAC in 13 Heimspielen gegen Linz nur drei Mal die vollen drei Zähler ein, ein weiteres Mal setzte sich der Rekordmeister im Penaltyschießen durch, doch gleich neun Mal feierten die Oberösterreicher einen Auswärtssieg.
Das letzte Duell:
Der EC-KAC und die Black Wings Linz duellierten sich zuletzt am 15. November in der Heidi Horten-Arena, die Oberösterreicher feierten einen 4:3-Auswärtssieg und avancierten damit zum bisher letzten Team, das Punkte aus Klagenfurt entführen konnte (seither 18:0 Punkte und 27:11 Tore für die Rotjacken auf eigenem Eis). Linz schoss eine Drei-Tore-Führung nach 40 Minuten heraus und gab diese in der Folge auch nicht mehr her, obwohl der Rekordmeister mit einem Powerplay-Doppelschlag binnen 28 Sekunden noch auf 3:4 herankam, gelang ihm in den verbleibenden gut zwölf Minuten der Ausgleich nicht mehr. Die Rotjacken gaben in dieser Begegnung zwar 18 Torschüsse aus dem Slot (also 43 Prozent mehr als im Schnitt der übrigen 31 Saisonspiele) ab, die Gäste waren in Summe aber dennoch das in der Offensive etwas gefährlichere Team: Den 10:14 Minuten mit Puckbesitz im Angriffsdrittel bei Even Strength von Linz standen nur 7:32 Minuten der Klagenfurter gegenüber. Auch insgesamt hatten die Black Wings die Nase bei der Zeit mit Scheibenkontrolle (53,0 bzw. 47,0 Prozent), am Faceoff-Punkt (54,3 bzw. 45,7 Prozent) und in den Zweikämpfen (51,3 bzw. 48,7 Prozent) vorne.
Spielbericht: „Gegen Black Wings zu spät aufgewacht“ (kac.at, 15.11.2024)