Die zuletzt sieben Mal in Folge siegreichen Rotjacken treten am Sonntag beim HC Innsbruck an, dem sie in beiden bisherigen Saisonduellen unterlegen waren. Das Update zu den Haien von kac.at.

Aktuelles:

Der HC Innsbruck steht inmitten einer düsteren Spielzeit: Aus 35 Partien stehen lediglich neun Siege zu Buche, die Winning Percentage der Tiroler hat sich also gegenüber der vergangenen Saison (von 52,0 auf 25,7 Prozent) mehr als halbiert. Die Haie sind aktuell gleichzeitig das Team mit den wenigsten erzielten (2,11 pro Spiel) und auch den meisten kassierten Toren (3,89) im ligaweiten Vergleich. Diese Werte sind auch im historischen Kontext durchaus besonders: Der HCI musste zuletzt vor elf Jahren mehr Verlusttreffer als heuer hinnehmen (4,13 in der Saison 2013/14), hinsichtlich der offensiven Erfolgserlebnisse steuert er sogar auf einen neuen Negativrekord hin. In keiner der abgeschlossenen 21 Spielzeiten in Österreichs höchster Liga traf man seltener. Die Tiroler, denen im Vorjahr nur ein Sieg auf die direkte Playoff-Qualifikation fehlte und die in der Saison davor den Grunddurchgang sogar auf Position drei abgeschlossen hatten, haben heuer insbesondere gegen die Spitzenteams im Bewerb einen schweren Stand – mit einer Ausnahme: In den 18 Partien gegen die aktuellen Top-Sechs der Tabelle türmte Innsbruck eine Tordifferenz von -41 auf und holte nur magere acht von 54 möglichen Punkten. Die einzigen beiden Siege gelangen gegen den EC-KAC.

Spieler im Fokus:

Bei den Haien darf Stürmer Lukas Bär als „KAC-Spezialist“ betrachtet werden: Der Eigenbauspieler hat in der laufenden Saison sämtliche 35 Partien bestritten, die Hälfte seiner zehn Scorerpunkte und drei seiner vier Tore gelangen ihn in den beiden Begegnungen mit den Rotjacken. In Summe sogar noch einen Tick besser steht in Duellen mit Klagenfurt Bärs Linienkollege Yushiroh Hirano da: Er sammelte in den zwei Spielen gegen den Rekordmeister jeweils drei Zähler und hat damit gegen den EC-KAC einen mehr als sechsmal höheren Punkteschnitt als gegen alle anderen Teams in der Liga (0,44) vorzuweisen. Konstantester Offensivproduzent beim HC Innsbruck ist Sommer-Neuzugang Patrick Grasso: Der US-Amerikaner gehört dem Quintett an, das aktuell die Torschützenliste der win2day ICE Hockey League gemeinsam (mit jeweils 18 Treffern) anführt. Auch gegen Klagenfurt sendete er heuer bereits drei Mal ein, wobei seine Torerfolge gegen Rot-Weiß – ein Mal im Powerplay, ein Mal mit Extra Attacker, ein Mal Empty Net – durchaus charakteristisch für ihn sind. Der 28-Jährige, für den Tirol seine erste Europa-Station ist, fühlt sich insbesondere im Spiel bei numerischem Vorteil wohl, er erzielte mit sieben die Hälfte aller Powerplay-Tore, die seiner Mannschaft im bisherigen Saisonverlauf gelangen.

Bilanz gegen den EC-KAC:

Obwohl in der vorangegangenen Spielzeit nur drittklassig, gehörte der HC Innsbruck im Jahr 2000 zum Starterfeld der neu gegründeten Liga, seither duellieren sich die Tiroler mit Ausnahme eines dreijährigen Aufenthalts am zweiten Leistungsniveau (2009 bis 2012) durchgehend mit dem EC-KAC. In Summe kamen bislang 127 Begegnungen zur Austragung, von denen die Mehrheit an die Kärntner ging: 73 Siegen der Rotjacken stehen deren 54 der Haie gegenüber, das Torverhältnis beläuft sich gegenwärtig auf 425:354. In der jüngeren Vergangenheit vermochte sich Innsbruck allerdings überproportional oft gegen Klagenfurt durchzusetzen, die letzten zwölf Konfrontationen brachten nur vier rot-weiße Siege. Besser lief es für den Rekordmeister auswärts, in der zweifachen Olympiastadt siegte der EC-KAC bei neun seiner jüngsten 13 Auftritte, zwei Niederlagen in Tirol hintereinander musste er zuletzt im Januar und Februar 2018 hinnehmen. Bemerkenswert ist auch, dass Spiele mit KAC-Beteiligung in keiner anderen aktuellen Spielstätte der win2day ICE Hockey League historisch betrachtet seltener eine Verlängerung erleben, nur in acht von 63 Begegnungen auf Innsbrucker Eis stand es nach 60 Minuten unentschieden.

HCI-KAC (27.11.2024)HCI-KAC (27.11.2024)

Das letzte Duell:

Der HC Innsbruck und der EC-KAC standen sich zuletzt am 27. November – auch damals in der Tiroler Landeshauptstadt – gegenüber, dabei setzten sich die Haie mit 4:3 durch. Den Grundstein zu ihrem Erfolg (einem von nur sechs Regulation-Siegen in 35 Saisonspielen) legten die Gastgeber in der Schlussphase des Mitteldrittels, als sie innerhalb von 4:35 Minuten drei Treffer erzielten. Die Haie benötigten lediglich 19 Torschüsse (zweitniedrigster Wert eines KAC-Ligagegners in der laufenden Saison), um ihre vier Treffer zu verzeichnen. Die Rotjacken hatten in dieser Begegnung deutliche spielerische Vorteile zu verbuchen, so standen ihren 68 Puckbesitz-Sequenzen in der Offensivzone nur deren 50 der Tiroler gegenüber. Das für Klagenfurter Verhältnisse lasche Auftreten und fehlende Disziplin (fünf Unterzahlphasen, vier davon nach unerzwungenen Fouls im Angriffsdrittel) ließen den Rekordmeister aber auch im zweiten Saisonduell mit dem HC Innsbruck leer ausgehen.

Spielbericht: „Auswärtsserie endet in Innsbruck“ (kac.at, 27.11.2024)