Im ersten Spiel nach dem International Break segelten etwas rostige Rotjacken lange einer Niederlage entgegen, letztlich verwandelten sie gegen die Pioneers Vorarlberg ein 1:4-Defizit aber noch in einen Sieg.

In einem frühen Powerplay kamen die Rotjacken zu drei guten Gelegenheiten (Clark, Unterweger, Petersen/jeweils 3.), die aber ebenso wenig in Treffern mündeten wie ein Drehschuss von Mathias From aus dem Zentrum (4.). Auf Seiten der Pioneers war die Deflection eines Cooper-Schusses, die hauchdünn am Kasten vorbeisegelte, die vorerst beste Möglichkeit (7.). Thomas Hundertpfund wischte vor dem halbleeren Kasten über einen Rebound (8.), brachte die Rotjacken in seinem nächsten Shift aber in Führung: Mathias From ging über die rechte Seite steil, ließ Schnetzer aussteigen und umkurvte danach den Kasten, sein Zuspiel vor den Torraum drückte der Kapitän über die Linie (11.). Als er den Rebound eines Pastujov-Schusses aus dem Slot mit der Rückhand durch die eigenen Beine in Richtung Linie schob, scheiterte Kevin Clark nur knapp (18.), auf der Gegenseite kamen die Gäste zum Ausgleich: Josh Passolt passte von der rechten Flanke aus ins Zentrum, Ross MacDougall glitt von dort etwas nach außen und erwischte Sebastian Dahm hoch in der kurzen Ecke (19.). Sekunden später bewahrte der Däne sein Team vor dem erstmaligen Rückstand, als er den freien Maier-Abschluss eines tiefen „Zwei-gegen-Eins“-Angriffs parierte (20.).

Der zweite Pioneers-Treffer war damit jedoch nur aufgeschoben: Passolt fing an der rechten Halfwall einen Befreiungsversuch der Klagenfurter ab, zog bis zum Torraum und steckte dort zum am kurzen Pfosten lauernden Orrin Centazzo zurück, der den Puck über die Linie drückte (24.). Die Rotjacken überstanden eine erste Unterzahlphase bravourös, konnten daraus aber keinen Rückenwind gewinnen. Die Vorarlberger zogen vielmehr mit zwei Treffern auf 4:1 davon: Jacob Lundegård nahm an der eigenen blauen Linie Clark den Puck ab und passte steil, während die Klagenfurter mit einem Wechsel beschäftigt waren, Kevin Macierzynski verwertete das partielle Breakaway aus dem Slot mit der Vorhand in die lange Kreuzecke (30.). Dann schoss der vom rechten Flügel aus per Querpass bediente Ex-KAC-Verteidiger Ramón Schnetzer ein, der aus halblinker Position Dahm tunnelte (34.). Die Rotjacken verringerten das klare Defizit noch vor der Pause: Im zweiten rot-weißen Powerplay des Abends lenkte Clark einen Unterweger-Blueliner so ab, dass Madlener den Puck nicht bändigen konnte, Matt Fraser verwertete den Abpraller aus der Luft mit der Rückhand (37.). Bei einer späten Chance für Centazzo, der vor dem Crease ganz alleine war, verhinderte eine Störung Nickls Schlimmeres (40.).

Nachdem Sebastian Dahm gegen David Keefer pariert hatte (41.), kreierten die Rotjacken Offensive, David Maier aus dem Zentrum (42.) und Fabian Hochegger am Torraum (43.) scheiterten jedoch an Madlener. Der wehrte auch Kevin Clarks Abschluss eines „Zwei-gegen-Eins“-Angriffs mit Pastujov ab (51.), sein Gegenüber hielt den EC-KAC mit einer Parade gegen Centazzo aus kurzer Distanz im Powerplay im Spiel (55.). Der dritte Klagenfurter Treffer ging gut vier Minuten vor dem Ende auf das Konto des sehr gefällig agierenden Simeon Schwinger, der einen Nickl-Schuss von der rechten Seite der blauen Linie aus ideal mit dem Stock in die Maschen abfälschte (56.). 149 Sekunden vor der Sirene fassten die Rotjacken eine Strafe aus, die sie jedoch neuerlich stark von der Uhr nahmen, just als die Vollzähligkeit wieder erreicht und Sebastian Dahm durch einen sechsten Skater ersetzt war, glichen die Hausherren das Score aus: Nick Petersen war nach Herburger-Querpass artistisch mit der Rückhand erfolgreich (60.).

Nach dem Aufholen des zwischenzeitlichen Drei-Tore-Rückstands komplettierte der EC-KAC in der Verlängerung sein Comeback mit dem Siegestreffer: Kevin Clark passte von links aus quer, Nick Pastujov täuschte halbrechts den Schuss an, retournierte aber. Der Neuzugang verlor, als der dem Crease entlang kreuzte, die Scheibenkontrolle, realisierte aber als erster, wo das Spielgerät zu liegen kam, und schob es zum 5:4-Endstand über die Linie.

Post Game-Kommentar von Assistant Coach David Fischer:

„Nach einer Spielpause ist immer etwas Ungewissheit da, wir waren heuer meist ein gut in Partien startendes Team, heute war das nicht der Fall. Auch der zweite Abschnitt war dann nicht besser, im dritten kamen wir aber zu einigen guten Wechseln, an denen wir uns aufgerichtet haben. Die eher passive Spielweise der Pioneers ist schwer zu knacken, wenn man nicht gewillt ist, einfach und bissig zu spielen, das ist uns heute auch nicht gelungen. Aber: Einige der Führungsspieler haben das Heft dann in die Hand genommen, ein großes Penalty Killing spät im Spiel, danach der Ausgleich. Wir mussten jetzt drei Mal hintereinander in eine Verlängerung und haben immer einen Weg gefunden, zu gewinnen. In der Anfangsphase der Saison haben wir deutliche Vorsprünge hergegeben, jetzt starten wir immer wieder Comebacks aus deutlichen Rückständen heraus. Die heutige Partie war weit weg von Playoff-Eishockey, da fehlte die Intensität, die wir im Februar und den Folgemonaten brauchen, aber jeder in unserem Team weiß das. Morgen sprechen wir über unsere heutige Vorstellung und dann werden wir am Freitag ein besseres Produkt aufs Eis bringen.“

ICE Hockey League, 49. Runde
12. Feber 2025 / 19:15 Uhr
Heidi Horten-Arena, Klagenfurt, AUT, 4.182 Zuschauer
ICE
EC-KAC
5
:
4
(1:1, 1:3, 2:0) n.V.
Pioneers Vorarlberg
Schiedsrichter
Piragić (CRO), Zrnić (SLO)
Aufstellung EC-KAC
Dahm (Vorauer) Unterweger-Nickl, Jensen Aabo-Maier, Sablattnig-Strong, Preiml Fraser-Obersteiner-Petersen, Herburger-Hundertpfund-From, Schwinger-Pastujov-Clark, Hochegger-van Ee-Peeters, Lam
Fehlende Spieler
Muršak, Bischofberger, Gomboc (alle verletzt)
Torfolge
1:0 Thomas Hundertpfund (10:22/Mathias From, Clemens Unterweger) 1:1 Ross MacDougall (18:51/Josh Passolt, David Keefer) 1:2 Orrin Centazzo (23:47/Josh Passolt) 1:3 Kevin Macierzynski (29:15/Jacob Lundegård) 1:4 Ramón Schnetzer (33:41/Brady Gilmour, Julian Metzler) 2:4 Matt Fraser (36:23/Kevin Clark, Clemens Unterweger/PP1) 3:4 Simeon Schwinger (55:58/Thimo Nickl, Finn van Ee) 4:4 Nick Petersen (59:37/Raphael Herburger, Thomas Hundertpfund/EA) 5:4 Kevin Clark (62:48/Nick Pastujov, Thimo Nickl)